Ausstellung in Kaarst Von der Leichtigkeit zum Chaos

Kaarst · Vier Künstler zeigen ihre Arbeiten bis zum 15. November in der Galerie Fries.

 Reme und Stefan Fries freuen sich über die abwechslungsreichen Bilder in ihrer Galerie.

Reme und Stefan Fries freuen sich über die abwechslungsreichen Bilder in ihrer Galerie.

Foto: Andreas Woitschützke

Die erste Ausstellung in diesem Jahr in der Galerie Fries wurde am Samstag eröffnet. Es ist eine Gemeinschaftsausstellung mit zwei neuen und zwei bekannten spanischen Künstlern. Zu den beiden bekannten gehört Iván Montana. Er präsentiert jetzt aber völlig neue Arbeiten mit Stilelementen aus früheren Werkgruppen wie Teile von Verpackungsmaterialien inklusive Versandetiketten. Was auffällt bei den völlig ungegenständlichen Arbeiten sind runde und ovale Formen, die den Bildern Dynamik verleihen sowie ungewöhnliche Farbkombinationen wie Türkis und Orange sowie Farben, die für Sommer, Sonne und die Leichtigkeit des Seins stehen – mediterrane Bilder eben.

Miguel Onate ist zum ersten Mal in Kaarst zu sehen. Er baut in seine Bilder auf behutsame Weise das große Chaos ein. Da scheint zum Beispiel eine gigantische Welle durch die Stadt gerollt zu sein, da wird immer etwas komplett durchgeschüttelt, da fliegen die Fetzen. Und dennoch ist nicht das Destruktive dominierend, weil der 57-Jährige das Bild wieder ins Gleichgewicht bringt und es als Landschaft erkennbar lässt. Oscar Bentos Bilder sind ein kleines bisschen weniger meditativ als gewohnt, weil der 69-Jährige sich mehr auf Einzelheiten einlässt als früher. Seine Strandimpressionen sind nicht mehr gar so sehr durch strenge horizontale Linien geprägt, die Linienstruktur wird unterbrochen, die Farbigkeit hat an Vielfalt zugelegt und es sind einfach mehr Motive, mehr Details zu sehen, ohne dass die Bilder jetzt überladen wirkten.

Simón Vázquez ist neben Miguel Onate zum ersten Mal in Kaarst vertreten – der Sohn von Carlos Mata zeigt Bronzearbeiten, seine Motive sind Menschen, aber auch ein Hund, seine Darstellungsweise ist ein bisschen schräg und eigensinnig. Warum braucht ein Mann Arme? Vázquez nennt die Skulptur ohne Arme ironisch und augenzwinkernd „Mr. Legs“. Sie wirkt ein wenig so, als habe er die Person ohne Haut dargestellt, nur mit Muskeln. Die Ausstellung an der Düsselstraße 21 ist bis zum 15. November geöffnet.

(barni)
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