Kaarst VfR stößt Bewerbung für Tour de France an

Kaarst · Die Stadt ist interessiert, dass die Tour de France 2017 durch Büttgen führt - wenn Sponsoren die Kosten von 35.000 Euro übernehmen.

Büttgen und Radsport - das ist seit Jahrzehnten eine vielversprechende Kombination. Zahlreiche erfolgreiche Radsportler haben im VfR und im Radsportstützpunkt Sportforum Büttgen das Rüstzeug für eine internationale Karriere erhalten, darunter Markus Fothen, mehrfacher Teilnehmer an der Tour de France. An diese Glanzzeiten möchte der VfR gern anknüpfen. Darum hat der Verein eine Anfrage an die Stadt Kaarst gestellt, sich darum zu bewerben, dass die Strecke der zweiten Tagesetappe bei der Tour de France 2017 durch Kaarster Stadtgebiet führt. Die Chancen stehen gut, denn die Stadt Meerbusch hat offenbar bereits eine Bewerbung abgegeben und beste Aussichten, in die Streckenführung aufgenommen zu werden. Mit knapper Mehrheit hat nun auch der Kaarster Stadtrat grundsätzliches Interesse bekundet - vorausgesetzt der dann an den Tourveranstalter zu entrichtende Betrag in Höhe von 35.000 bis 50.000 Euro wird ausschließlich durch Spenden gedeckt. Zugleich signalisierte Sportdezernent Sebastian Semmler, dass die Verwaltung gemeinsam mit den örtlichen Sportvereinen auf Sponsorensuche gehen will. Der städtische Haushalt würde im Falle einer Aufnahme der Stadt Kaarst in die Streckenführung mit etwa 5000 Euro belastet - "vertretbare" Kosten für ein erforderliches Verkehrskonzept, wie Semmler findet. Umgekehrt verspricht sich die Stadt einen Werbeeffekt für Kaarst. "Aus Sicht der Sportförderung und des Marketing spricht vieles für eine Bewerbung", betont Semmler.

"Dass die Tour 2017 in Düsseldorf startet und Kaarst auf dem Weg nach Mönchengladbach liegt, ist in den Augen des VfR-Vorsitzenden Franz-Josef Kallen "eine einmalige Chance, den VfR Büttgen wieder einmal darzustellen und die sportlichen Erfolge in Erinnerung zu rufen." Immerhin bekomme "das wichtigste Radsportereignis der Welt" durch die internationale Fernseh-Ausstrahlung sehr viel Aufmerksamkeit. "Diese Gelegenheit kommt die nächsten 30, 40 Jahre nicht wieder", betont Kallen. Er will die weitere Vorgehensweise in der nächsten Woche bei einem Treffen mit der Stadtspitze absprechen. Denn die Zeit drängt. Zwar soll die endgültige Streckenführung erst am 18. Oktober in Paris verkündet werden, die Entscheidung darüber aber fällt früher, voraussichtlich im Laufe der Sommerferien. "Wir müssen uns jetzt alle auf die Hinterbeine setzen, um Sponsoren zu finden." Er selbst ist zuversichtlich, dass das gelingen wird. "In Gesprächen mit der Bürgermeisterin haben wir bereits mehrere Unternehmen genannt, die wir konkret im Auge haben", berichtet Kallen, "ich fänd's gut, wenn wir im Gleichschritt marschieren, die Bürgermeisterin den Türöffner macht und der VfR den sportlichen Teil der Gespräche übernimmt." Auch für die Umsetzung des Events sichert Kallen der Stadtverwaltung die volle Unterstützung des Vereins zu. "Die Radsportabteilung steht hinter der Idee, wir würden beispielsweise Leute für die Streckenabsicherung zur Verfügung stellen können", kündigt er an.

(NGZ)
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