Kaarst Verhasselts Wohlfühlkabarett für die Niederrheiner

Kaarst · Nicht jeder, der Stefan Verhasselt kennt, wird dies auch ungeniert zugeben. Der Grund: Er ist eine der Stimmen des Schlager-Senders WDR 4. Aber er hat noch ein zweites Standbein: Nach Kaarst kam er jetzt als Kabarettist.

In gewisser Weise ist Verhasselt so etwas wie die jüngere, moderne Ausgabe des verstorbenen Hanns-Dieter Hüsch. Sein Programm ist leise, besteht im Wesentlichen aus Anekdoten aus dem ganz normalen Alltag des Niederrheiners. In seinem Programm "Niederrhein 3.0" beleuchtet Verhasselt schwerpunktmäßig - aber nicht ausschließlich - den Umgang der Niederrheiner mit den neuen elektronischen Medien. Seine Sketche sind eher was zum Schmunzeln, als zum Auf-die-Schenkel-klopfen. Sie sind voller Nachdenklichkeit, aber nicht gedankenschwer.

Knapp 400 Besucher wollten sich dieses Niederrhein-Kabarett nicht entgehen lassen, dieses Wohlfühlprogramm, dessen eine wichtige Zutat die angenehme Radiostimme von Stefan Verhasselt ist. Von der Theke zum Tablet, von Twitter zu Twisteden - der Kleinkünstler stellte einen Zusammenhang zu den modernen Medien, die auch in dem oft nebeligen Landstrich Niederrhein längst Einzug gehalten haben. Trotzdem hat "Niederrhein 3.0" immer wieder auch nostalgischen Charakter: "Erinnern Sie sich noch an Ihre Liebesbriefe?" Stefan Verhasselt versteht es, die Menschen anzusprechen, indem er ihnen den Niederrheiner, also auch sie selber, erklärt, Eigenarten aufzeigt und kommentiert. Das Charakterbild, das so gezeichnet wird, ist nicht perfekt, aber durch und durch liebenswert.

(barni)
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