Kaarst Verhaltene Bürger-Resonanz

Kaarst · Kaarst Wenn aller guten Dinge drei wären - dann müsste die Initiative der Stadt Kaarst, die Bürger an der Entschlammung des Nordkanales zu beteiligen, schon jetzt als erfolgreich bezeichnet werden.

 Der Nordkanal: Wenn sich nicht deutlich mehr Kaarster Bürger melden und die Absichtserklärung unterschreiben, wird die viele Jahre lang diskutierte Entschlammung des Kanales erst einmal für lange Zeit vom Tisch sein.

Der Nordkanal: Wenn sich nicht deutlich mehr Kaarster Bürger melden und die Absichtserklärung unterschreiben, wird die viele Jahre lang diskutierte Entschlammung des Kanales erst einmal für lange Zeit vom Tisch sein.

Foto: NGZ

Kaarst Wenn aller guten Dinge drei wären - dann müsste die Initiative der Stadt Kaarst, die Bürger an der Entschlammung des Nordkanales zu beteiligen, schon jetzt als erfolgreich bezeichnet werden.

Denn drei Bürger haben bislang die Absichtserklärung unterzeichnet. Doch auch Dr. Wilfried Bank, der als Rechtsanwalt von der Stadt Kaarst beauftragt wurde, die Rückläufe zu betreuen und die Bürgerfragen zu beantworten, zieht ein ernüchterndes Zwischenfazit: "Die Zahl der Rückläufe ist recht unbefriedigend."

Warum haben so wenige Kaarster bislang die Absichtserklärung unterzeichnet, sich an den Entschlammungskosten beteiligen zu wollen? Dr. Bank sagt: "Dass die Rückläufe sehr schleppend kommen, mag an den Ferien und an den Wetterbedingungen liegen - vielleicht ist aber auch tatsächlich das Bürgerinteresse nicht so groß. Doch hier Genaues zu sagen, wäre Kaffeesatzleserei."

Klaus Stevens, Pressesprecher der Stadt Kaarst, hat noch weitere Zahlen parat: "Knapp über 100 Bürgerinnen und Bürger haben sich über unsere Internetseiten unterrichtet." Außerdem hätten weitere rund 30 Bürger bei der Verwaltung oder Dr. Bank angerufen, um sich über Details der Kostenbeteiligung zu informieren.

Sowohl Stevens als auch Dr. Bank verwiesen darauf, dass die Beteiligungsfrist noch bis zum 31. August läuft. Und Dr. Bank machte deutlich: "Wer die Absichtserklärung unterschreibt, verpflichtet sich damit in keiner Weise, sich an den Entschlammungskosten zu beteiligen."

Denn wenn nach dem 31. August genügend unterschriebene Absichtserklärung gesammelt worden sind, wird Dr. Bank die Unterschreiber von sich aus kontaktieren: "Wer es sich dann anders überlegt hat, braucht auch nichts zu zahlen", erklärt Bank das Prozedere.

Die Stadt hatte ein Rechenbeispiel aufgestellt: Wenn sich 4000 Eigentümer beteiligen würden, so müsste jeder rund 430 Euro bezahlen. 1 720 000 Euro wären das insgesamt. Bei der jetzigen Rücklaufquote von drei Bürgern kämen also rein theoretisch über 500 000 Euro auf jeden der drei Bürger zu. Aber eben nur theoretisch, denn sie sind durch die Absichtserklärung ja nicht verpflichtet, zahlen zu müssen.

Der Stadtrat hatte beschlossen, dass der Nordkanal vom Wasser- und Bodenverband Nordkanal entschlammt werden solle, sobald die erforderlichen 2,44 Millionen Euro zusammengetragen worden sind.

Zugleich hatte sich die Stadt verpflichtet, freiwillig einen Beitrag von bis zu 500 000 Euro beizusteuern, wenn die Eigentümer den Restbetrag aufbringen - abzüglich des vom Rhein-Kreis Neuss zugesagten Beitrages von bis zu 250 000 Euro.

(NGZ)
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