Kaarst Verein setzt "Lichtzeichen" gegen Armut

Kaarst · 2005 hat der Büttgener Carl-Wilhelm Bienefeld den Verein "LICHTzeichen" ins Leben gerufen. Heute heißt er "LEBENSzeichenAfrika". Das Ziel, Bildungsprojekte in Uganda und Südafrika zu unterstützen, ist dasselbe geblieben.

 Die Krippenfiguren, die Carl-Wilhelm Bienefeld in seinem Haus in Büttgen aufgestellt hat, stammen aus Uganda.

Die Krippenfiguren, die Carl-Wilhelm Bienefeld in seinem Haus in Büttgen aufgestellt hat, stammen aus Uganda.

Foto: Lothar Berns

Ein Licht ist immer auch ein Zeichen — für Hoffnung und für nahende Hilfe, ein Wegweiser aus der Dunkelheit. Das war der Gedanke, den Carl-Wilhelm Bienefeld und seine Mitstreiter vor acht Jahren hatten, als sie ihrem Verein den Namen "LICHTzeichen aus Düsseldorf — Wir helfen in Afrika" gaben. Der 64-Jährige aus Büttgen unterrichtet katholische Religionslehre am Düsseldorfer Max-Planck-Gymnasium. Gemeinsam mit 20 Eltern und Lehrern schloss er sich damals zusammen. Die Gründung des Vereins war eine Nachwirkung des Tsunamis im Indischen Ozean. "In der emotional sehr bewegenden Zeit wollten wir etwas dafür tun, dass auch die Probleme und Sorgen an anderer Stelle nicht vergessen werden", sagt Bienefeld. "Wir wollten dort helfen, wo die Not dauerhaft groß ist."

Heute heißt der Verein "LEBENSzeichenAfrika" und hat rund 200 Mitglieder. Die "Umfirmierung" hatte praktische Gründe. Der Name "Lichtzeichen" war bereits von einem Unternehmen besetzt. Die Ziele, Bildungsprojekte, im Besonderen für Waisenkinder in Uganda und Südafrika, zu unterstützen und Jugendliche in und um Düsseldorf aktiv und persönlich in Hilfsprojekte einzubeziehen, sind aber dieselben geblieben. "Jahrelang haben wir versucht, unserem Anspruch gerecht zu werden, Lichtzeichen zu verschenken", sagt Bienefeld. "In Zukunft fahren wir genauso fort — nur sind es jetzt eben Lebenszeichen, die wir aussenden möchten."

Zum Beispiel in Uganda. 2006 wurde dort, auf dem Gelände des Kinderdorfes Salem nahe der Distrikthauptstadt Mbale, mit Hilfe des Vereins eine Schule für mittlerweile 80 Krankenschwesternschülerinnen errichtet. Die Eröffnung war im Mai 2010. "Für die jungen Frauen ist die Schule Zuhause und Lernort zugleich", sagt Bienefeld. Hilfe zur Selbsthilfe lautet das Zauberwort.

Die Region in Afrika ist hinsichtlich Ausbildungsplätzen im medizinisch-pflegerischen Bereich unterversorgt. In Salem werden die Schülerinnen zur sogenannten "Comprehensive Nurse" ausgebildet, was bedeutet, dass sie sowohl als Krankenschwestern, als auch Hebammen und Gesundheitshelferinnen in ländlichen Sozialstationen in Afrika eingesetzt werden können. "Besonders die Frauen und ihre Selbstständigkeit zu fördern ist wichtig", sagt Carl-Wilhelm Bienefeld.

In Südafrika wirkt "LEBENSzeichenAfrika" gleich an mehreren Stellen. Das Besondere ist: Die dort vom konkreten Friedensdienst der Landesregierung finanziell unterstützten Projekte helfen auch jungen Menschen aus Deutschland — sich selbst zu finden, erwachsen zu werden und vielleicht zum ersten Mal im Leben etwas Sinnvolles zu tun. Ein Beispiel: 14 Schüler des Max-Planck-Gymnasiums sind 2012 auf eigene Kosten nach Durban gereist, um innerhalb von drei Wochen eine Grundschule für Zulu-Kinder zu renovieren.

Mit Atemschutzmasken und bei brütender Hitze haben die Jugendlichen das Dach repariert, Fensterrahmen abgeschliffen, Türen gestrichen und zu guter Letzt das Glockentürmchen repariert. 33 Schüler hatten sich für die Fahrt beworben. "Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, junge Menschen zu sozialer Verantwortung zu führen und sie für die Armut in er Welt zu sensibilisieren", sagt Carl-Wilhelm Bienefeld. "Das gelingt. Man muss sie nur packen — irgendwie."

"LEBENSzeichenAfrika" möchte auch in Zukunft Hoffnung spenden — ein Licht sein, das aus Armut und Ausweglosigkeit führt. "Unterstützen kann man uns auf vielerlei Weise", sagt Bienefeld. "Mit neuen Ideen, durch das Weitergeben der Werte Solidarität und Partnerschaft mit Afrika, mit Spenden oder einer Mitgliedschaft. Weihnachten ist die richtige Zeit — um Bilanz zu ziehen und um um Hilfe zu bitten."

Nähere Informationen unter www.lebenszeichenafrika.de.

(NGZ)
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