Kaarst U3-Plätze: Kölner Straße wird zum Provisorium

Kaarst · In dem alten Kita-Gebäude werden die Kinder untergebracht, für die es bis zur Fertigstellung der Kita Bussardstraße noch keinen Platz gibt.

 Die Städtische Integrative Kindertageseinrichtung in Büttgen zieht im Sommer von der Kölnner Straße zur Lichtenvoorder Straße um.

Die Städtische Integrative Kindertageseinrichtung in Büttgen zieht im Sommer von der Kölnner Straße zur Lichtenvoorder Straße um.

Foto: Lothar Berns

Die gute Nachricht vorab: Kaarster Kindergartenkinder müssen im kommenden Kindergartenjahr aller Voraussicht nach nicht wegen fehlender Kita-Plätze übergangsweise in Containern untergebracht werden. Kaarst hat mit dem alten Kindergartenbau an der Kölner Straße in Büttgen nämlich ein 1a-Provisorium zur Hand. Während die Städtische Integrative Kindertageseinrichtung im Sommer von dort aus in ein neues Gebäude an der Lichtenvoorder Straße — direkt neben die Grundschule — zieht, wird die Stadt das Grundstück an der Kölner Straße von der evangelischen Kirche anmieten und sich dort in vier Gruppen vorübergehend um jene Kleinkinder kümmern, für die es in Kaarst bis zur Fertigstellung der Kita Bussardstraße noch keinen Betreuungsplatz gibt.

Der zum 1. August dieses Jahres in Kraft tretende Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren (U 3) verlangt also nach pragmatischen Lösungen. Nach Angaben des Städtetags NRW plant beispielsweise die Stadt Aachen die Aufstellung von Containern und Pavillons in Kita-Einrichtungen, in denen die Baumaßnahmen nicht rechtzeitig abgeschlossen werden können. Zwar rechnet die Stadt Kaarst damit, das gesetzlich gesetzte Ziel von 32 Prozent Kitaplatz-Versorgung bis zum 1. August mit 33 Prozent sogar zu überschreiten. "Wir gehen aber auch davon aus, dass diese 33 Prozent für Kaarst nicht ausreichen werden", sagt Jugenddezernent und Kämmerer Heinz Dieter Vogt.

Dass Eltern den Klageweg beschreiten, wenn sie abgewiesen werden, schließt er deshalb nicht aus. "In diesem Fall werden wir uns nicht auf die Erfüllung der 32-Prozent-Vorgabe berufen, sondern uns bemühen, zu helfen und nach einer Lösung suchen. Wir wollen es nicht auf Rechtsstreitigkeiten ankommen lassen." Und eine Klage schaffe ja auch noch keinen Kita-Platz.

Für circa 1000 Unter-Dreijährige werden in Kaarst in diesem Jahr also zunächst 330 Betreuungsplätze vorgehalten — circa 210 in Kindertageseinrichtungen und 120 in der Tagespflege. Bis zum 1. August 2014 sollen dann für fast 42 Prozent der U3-Kinder Betreuungsangebote zur Verfügung stehen — wenn die Kindertageseinrichtungen an der Bussardstraße, am Vorster Wald und an der Danziger Straße auf- beziehungsweise umgebaut sind.

Die schlechte Nachricht, sagt der Kämmerer, sei die Finanzierung des Angebots. 2,7 Millionen Euro habe Kaarst bislang aus dem Landes- beziehungsweise Bundesfördertopf erhalten. 13,7 Millionen stecke die Stadt aus kommunalen Mitteln in den Kita-Ausbau. Die unlängst vom Land zugesagten rund 250 000 Euro für investive und Betriebskostenfördermaßnahmen seien da nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.

(NGZ)
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