Kaarst U18-Party hat wenig Freunde

Kaarst · Bereits im vergangenen Jahr kündigte Ursula Baum (CDU) als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses eine U18-Party in Kaarst an. Doch weil das Konzept durchaus Brisanz verspricht, will niemand Verantwortung übernehmen.

 Die U16-Party haben Martina Blaeser (links) und Ursula Baum in Kaarst zu einem Erfolgsmodell gemacht. Doch mit dem Plan, eine U18-Party zu installieren, stößt das Duo auf wenig Gegenliebe. NGZ-Archivbild: Berns

Die U16-Party haben Martina Blaeser (links) und Ursula Baum in Kaarst zu einem Erfolgsmodell gemacht. Doch mit dem Plan, eine U18-Party zu installieren, stößt das Duo auf wenig Gegenliebe. NGZ-Archivbild: Berns

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Bereits im vergangenen Jahr kündigte Ursula Baum (CDU) als Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses eine U18-Party in Kaarst an. Doch weil das Konzept durchaus Brisanz verspricht, will niemand Verantwortung übernehmen.

Kaarst Im Dezember des vergangenen Jahres, Ursula Baum war gerade zur Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses gewählt worden, verkündete die CDU-Politikerin Pläne für eine U18-Party in Kaarst. "2010 wird der Start der U18- Party sein", so Baum damals im NGZ-Interview. Rund zwei Monate später spricht vieles dafür, dass dieses Versprechen nicht eingelöst werden kann. Zumindest gestaltet sich die Suche nach Unterstützern deutlich schwieriger als Baum dies offensichtlich eingeschätzt hatte.

Konkrete Anfragen zum Thema U18-Party werden jedenfalls auf ganzer Breite reflexartig abgeblockt. "Fragen zur U18-Party bitte an Frau Baum oder Frau Blaeser", sagt etwa Brigitte Kaulen vom Kaarster Ordnungsamt. Die städtische Fete für Jugendliche unter 18 Jahre ist ein heißes Eisen — Stadtjugendpfleger Ralf Schilling bringt es auf den Punkt: "Wenn da Sodom und Gomorrha ausbricht, will es niemand gewesen sein." Auch Schilling nicht, auch er verweist auf das Duo Blaeser/Baum.

Martina Blaeser vom städtischen Jugendamt und Ursula Baum scheinen dabei schon längst einen Kardinalfehler begangen zu haben: Die in Kaarst wesentlichen Jugendeinrichtungen sitzen nicht mit im Boot. Zwar betont Ursula Baum, das Thema U18-Party sei wiederholt im "Arbeitskreis Offene Jugendarbeit" besprochen worden, doch Ken Schultze vom Bebop will davon wenig mitbekommen haben. "Ich weiß von diesem Konzept nur aus der Zeitung. Generell finde ich es jedoch fragwürdig, ob für diese Altersgruppe überhaupt eine Party funktionieren würde."

Das Bebop steht übrigens auf der Liste der Räumlichkeiten, die Martina Blaeser als mögliche Veranstaltungsorte auserkoren hat. Sonst ist die U18-Party weiterhin nicht über den Status einer Idee hinausgekommen. So bleibt etwa die Frage des Alkoholausschanks unbeantwortet — Martina Blaeser möchte die Party grundsätzlich auch für 14- oder 15-jährige Jugendlichen offen halten. "Wir werden keine 17-Jährigen anlocken", ist sich Blaeser sicher. Sowohl bei ihr als auch bei Ursula Baum ist eine gewisse Frustration herauszuhören. Baum ist aber Politikerin genug, um derzeit keine weiteren Versprechungen mehr zu machen: "Frau Blaeser weiß mehr", lautet ihre Antwort.

(NGZ)
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