Solidaraktion zu Nikolaus Bauern bringen mit Treckerkorso einen Funken Hoffnung

Kaarst · Am Vorabend des Nikolausfestes sorgten Kaarster Bauern mit ihren geschmückten Traktoren für Aufsehen. Ihr Anliegen: Einen Funken Hoffnung zu alten, kranken ud behinderten Menschen bringen.

 „Ein Funken Hoffnung“ war das Motto der Treckerparade, die am Obst- und Gemüsebauernhof Wilms ihren Ausgang nahm.

„Ein Funken Hoffnung“ war das Motto der Treckerparade, die am Obst- und Gemüsebauernhof Wilms ihren Ausgang nahm.

Foto: Mareike Dietzfelbinger

Lange Kolonnen mit landwirtschaftlichen Traktoren sind nicht immer Ausdruck und Demonstration bäuerlichen Protestes. Am Samstagabend formierten sich 20 Schlepper unterschiedlichster Größe für eine Aktion besonderer Solidarität mit alten, kranken und behinderten Menschen zu einem solchen Korso. „Ein Funken Hoffnung“ war der Name der Aktion, die vom Verein „Land schafft Verbindung“ angestoßen worden war und vielerorts ein Echo fand. 

In Kaarst organisierte Herbert Wilms die Aktion am Vorabend des Nikolaus-Festes und schlüpfte dazu sogar in ein Weihnachtsmann-Kostüm. Das tue er sonst nie, sagt der Obst- und Gemüsebauer aus dem Kaarster Westen. Als an seinem Hof am Samstag die Landmaschinen auffuhren, hielt es viele Nachbarn nicht mehr im Haus. „Es war phantastisch“, schildert Anne Johnen von der Gaststätte „Haus Broicherdorf“ den Anblick der Trecker, die mit Lichterketten geschmückt waren und auf ihrem Frontlader auch das eine oder andere Tannenbäumchen trugen. „Da sind wir Landwirte kreativ geworden“, sagt Wilms.

Hintergrund des Treckerkorso ist die traurige Tatsache, dass Martinszüge, Nikolaus- aber auch viele Weihnachtsfeiern ausfallen. Das treffe Alte und Krake besonders hart. Und so steuerten die Bauern nacheinander das Vinzenz-Haus, in dem rund 100 Senioren wohnen, das Haus St. Matthias der St.-Augustinus-Behindertenhilfe mit 16 Bewohnern und zuletzt das Johannitertstift mit über 100 Bewohnern an. Wegen der Corona-Auflagen blieben die Bauern auf ihren Treckern sitzen, spielten allerdings von dort aus vorweihnachtliche Musik ab. Und es wurde auch gesorgt, dass die Besuchten mit Obst und Schoko-Nikoläusen beschenkt wurden.

Weil es so schön war, tourten die Bauern anschließend im Convoi noch etwas durch den Ort. Bekannt gemacht hatten sie ihre Aktion nicht, um keine Zuschauer anzuziehen, wie Wilms sagt. Aber auch der Polizei wurde nicht Bescheid gesagt. Der Korso war ja schließlich keine Demonstration– zumindest dieses Mal nicht.

(-nau)
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