Kaarst Tradition statt Kommerz auf dem Büttgener Spekulatiusmarkt

Kaarst · Die Kinder waren hin- und hergerissen auf dem Spekulatiusmarkt: Durchaus verlockend war der freundliche Nikolaus mit seinem Sack voller Weckmänner und Süßigkeiten.

 Vorweihnachtliche Atmosphäre in der Büttgener Ortsmitte.

Vorweihnachtliche Atmosphäre in der Büttgener Ortsmitte.

Foto: lber

Wenn da bloß nicht der Knecht Ruprecht mit dem üppigen schwarzen Bart gewesen wäre — vor ihm hatten die Kleinen Respekt. Einige versteckten sich hinter ihren Eltern. Christoph Demuth als Nikolaus und Kai Feldmann als Knecht Ruprecht prägten in diesem Jahr das Bild des Spekulatiusmarktes.

Aber auch Josef Hoster und einige Landmaschinenfreunde von "Dreh' an Büttgen" hatten Besonderes zu bieten. Egal, ob Weihnachtsbäume, Weihnachtssterne oder Glücksschweine: Hoster und seine Mitstreiter sägten diese Motive aus massiven Baumstämmen vor den Augen der Besucher. Wenn es ihnen mal zu kalt wurde, zogen sie sich in einen Bauwagen zurück, wo ein 100 Jahre alter Schusterofen für wohlige Wärme sorgte. Ehefrau Beate Hoster verkaufte derweil am Stand der kfd Selbstgemachtes wie Eier- und Toffifee-Likör.

Ihr Stand ist typisch für den Spekulatiusmarkt, der traditionell wenig kommerziell ist — auf dem Büttgener Weihnachtsmarkt wird für die gute Sache verkauft. Kai Wolff und Marco Stollberg froren für den Förderverein der städtischen integrativen Kita, verkauften unter anderem Kekse und Tisch-Deko, die die Kindergartenmütter und -erzieherinnen gebacken beziehungsweise gebastelt hatten. "Heißer Hugo" war der Hit am Stand des Familienzentrums St. Aldegundis, Nadine Trempler bot dort selbst gemachte Eierlikörpralinen an. Und Thomas Puppe machte vor seinem Geschäft deutlich, warum der Spekulatiusmarkt so heißt, wie er heißt: "Diese alten Holzformen für Spekulatius hat bereits mein Großvater Jakob verwendet", erklärte der Konditormeister, der das weihnachtliche Gebäck vor den Augen der Besucher herstellte.

Peter Wellen, Vorsitzender der IG Büttgen, war zufrieden: Das Wetter spielte mit, rund 30 Holzbuden waren aufgebaut worden. Für nostalgisches Flair sorgte unter anderem das alte Kinderkarussell, eine Krippe mit Figuren im XXL-Format. Schnäppchen-Jäger kamen gestern beim verkaufsoffenen Sonntag auf ihre Kosten.

(barni)
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