Mord in Kaarst vor 30 Jahren Toter von der A52 - Verschiedene Spurenträger ausgewertet

Kaarst · Wer ist der Mann, der vor gut 30 Jahren tot nahe der A52 in Kaarst aufgefunden wurde? Die Hoffnung, dass diese Frage nun endlich beantwortet werden kann, wuchs, als die Ermittler vor wenigen Monaten eine digitale Gesichtsrekonstruktion veröffentlichten. Ein durchschlagender Erfolg wurde damit bislang aber nicht erzielt, wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf auf Nachfrage mitteilte.

 So sieht die Stelle heute aus, an der der Unbekannte vor rund 30 Jahren tot aufgefunden wurde. 
  Fotos: jasi/Polizei

So sieht die Stelle heute aus, an der der Unbekannte vor rund 30 Jahren tot aufgefunden wurde. Fotos: jasi/Polizei

Foto: Simon Janßen

(jasi)  „Es gab einige Hinweise aus der Bevölkerung, die haben sich aber nicht als erfolgversprechend erwiesen“, sagt Stefan Peters. Darüber hinaus seien in den vergangene Wochen und Monaten „verschiedene Spurenträger“ ausgewertet worden. Nach Informationen unserer Redaktion wurde in mindestens einem Fall auch eine DNA-Probe entnommen.

Die Leiche wurde in den frühen Morgenstunden des 30. November 1992 von einem damals 30 Jahre alten Landwirt aus Kaarst gefunden. Schon damals sprach die Polizei von einer „Hinrichtung“, weil das Opfer sich offenbar hinknien musste und von hinten mit mehreren Schüssen getötet wurde. Die Polizei ging mit dem 30 Jahre zurückliegenden Fall jetzt erneut an die Öffentlichkeit, weil einer Ermittlerin aufgefallen war, dass von dem Opfer lediglich Seitenaufnahmen vorhanden sind. Aus diesen ließ sich jedoch eine digitale Gesichtsrekonstruktion erstelle.

 Die Polizei erstellte eine digitale Gesichtsrekonstruktion.

Die Polizei erstellte eine digitale Gesichtsrekonstruktion.

Foto: Polizei

Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass das Opfer möglicherweise aus der Balkan-Region stammt. Der getötete Mann war zur Tatzeit etwa 25 bis 35 Jahre alt, 1,81 Meter groß, 83 Kilogramm schwer und von schlanker bis sportlicher Statur. Als besonderes körperliches Merkmal wies er an der Innenseite des rechten Handgelenks eine zwei Zentimeter lange Narbe auf. Bekleidet war er mit einer verwaschenen hellblauen Jeans-Jacke der Marke „Dallas", die mit Fell gefüttert war. Darunter trug er ein braunes Langarmoberhemd der Marke „Razzy" und ein schwarzes T-Shirt. Weiter war er mit einer hellblauen Jeanshose, schwarzen Herrenhalbschuhen der Marke „Diamond" und weißen Socken bekleidet. Er hatte damals außer 60 Mark, zwei spanischen Münzen, einem französischen Geldstück und einer angebrochenen Packung Zigaretten keine Gegenstände oder Papiere bei sich. Vermutlich war er mit seinem späteren Mörder im Auto Richtung Mönchengladbach gefahren. Offenbar waren dann Opfer und Täter zu Fuß bis zum Waldrand gegangen.

Für Hinweise zur Ergreifung des Mörders waren damals 3000 D-Mark Belohnung ausgesetzt worden. Hinweise nehmen die Ermittler des Mordkommissariats KK 11 unter 02118700 entgegen.

(jasi)
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