Kaarst Telekom schaltet schnelles Internet frei

Kaarst · Im Gewerbegebiet "Hüngert", dort, wo sich in Zukunft neben Ikea viele, viele neue erfolgreiche Unternehmen ansiedeln sollen, ist seit am Freitag das Arbeiten mit einem modernen, schnellen Breitbandnetz möglich. Fünf Jahre hat es bis zur Realisierung gedauert. Am Freitag gaben Bürgermeister Franz-Josef Moormann, Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen und Ulrich Adams, Vorstandsbeauftragter der Telekom für den Breitbandausbau, in den Räumen des seit 60 Jahren im "Hüngert" ansässigen Messebauunternehmens "i.xpo" den Startschuss.

 Geben den Startschuss für die Breitbandnutzung (v.l.): Olivier Morlon (i.xpo), Franz-Josef Moormann, Dieter Güsgen, Ulrich Adams (Vorstandsbeauftragter der Telekom für Breitbandausbau) und Gregor Theißen (Telekom).

Geben den Startschuss für die Breitbandnutzung (v.l.): Olivier Morlon (i.xpo), Franz-Josef Moormann, Dieter Güsgen, Ulrich Adams (Vorstandsbeauftragter der Telekom für Breitbandausbau) und Gregor Theißen (Telekom).

Foto: Linda Hammer

Mit Holzbüttgen und Vorst werden in Kaarst die letzten Stadtteile an das schnelle Internet angeschlossen. Das heißt: Übertragungsraten von mindestens zwei Mbit pro Sekunde — überall. Das ist die amtliche "Gerade so ausreichend"-Definition und für viele Vorster und Holzbüttgener mehr, als sie jemals gehabt haben. An den meisten Stellen im Stadtgebiet werden die Daten deutlich schneller fließen. Bis zu 50 Megabit/Sekunde sind drin. Die Stadt beteiligt sich mit 250 000 Euro am Breitbandausbau. Insgesamt hat die Telekom seit November vergangenen Jahres rund neun Kilometer neue Glasfaserleitungen verlegt und 19 Knotenpunkte als Verteilstationen aufgerüstet. Damit sind nun rund 2500 Kaarster Haushalte an das Breitbandnetz angeschlossen.

Doch wie sieht die Zukunft der Breitbandversorgung aus? Am Vorabend der Freischaltung gab Jürgen Kaack von STZ Consulting im Hauptausschuss über das sogenannte "Next Generation Access Network" (NGA) Auskunft. Mit einer Geschwindigkeit von 50 MBit könnten zwar alle Massenanwendungen genutzt werden, "aber heute gut versorgte Gebiete sind es in einigen Jahren für die Giga-Bit-Gesellschaft nicht mehr", sagte er. Der nächste Schritt sei demnach Glasfaser bis zum Bürgersteig wie heute das Kabel bis zum Hausanschluss. "Für diese Infrastruktur müssten alle Straßen geöffnet und die Hausanschlüsse erneuert werden", sagt Kaack. Da sich die Netzbetreiber vom Ausbau immer mehr zurückzögen, blieben die Kosten bei den Kommunen. Um diese zu senken, sollte der weitere Breitbandausbau im Zuge anderer Maßnahmen erfolgen. Hierfür, so der Vorschlag, sollte die Stadt einen Breitbandkoordinator benennen. Für den Ausbau empfahl der Unternehmensberater der Stadt Kaarst Geschäftsmodelle wie die Kooperation mit Stadtwerken oder anderen Infrastrukturbetrieben.

(NGZ)
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