Kaarst Talente machen Werbung für Radsport

Kaarst · Zum Festival der Radsportjugend entsandte der Landesverband seine größten Talente in das Sportforum. Sie gaben einen Überblick über all das, was sportlich auf zwei Rädern möglich ist. Das Publikumsinteresse war nur gering.

 Jannis Oing zeigte beim Radsportjugend-Festival NRW , wie mit dem Fahrrad ein Hindernis-Parcours überwunden werden kann.

Jannis Oing zeigte beim Radsportjugend-Festival NRW , wie mit dem Fahrrad ein Hindernis-Parcours überwunden werden kann.

Foto: L. Berns

Der Radsport bietet weitaus mehr als die Wettkämpfe auf der Straße oder der Bahn. Dies zeigte das Festival der Radsportjugend NRW im Sportforum Kaarst-Büttgen. Verschiedene Show-Rennen im Oval gehörten dazu, doch Aufmerksamkeit wollten vor allem die Randsportarten auf einem und zwei Rädern auf sich ziehen. Treffend formulierte es Nils Brombeis: "Das Interessante an unserem Sport ist, dass ihn keiner kennt".

Der 14-Jährige spielt Radball beim RV Edelweiß Mettmann. Drei Jahre musste er trainieren, um die grundlegenden Techniken wie das Stehen mit dem Rad, ohne dass die Füße den Boden berühren, und das Schießen mit dem Vorderrad soweit zu beherrschen, um an Wettkämpfen teilzunehmen. Zusammen mit Frederik Heitmüller (13) spielte er im Sportforum eine Halbzeit von sechs Minuten gegen ein Duo des RSC "Blitz" Schiefbahn. Die Jungs aus Mettmann hatten dabei das Pech gepachtet und mussten sich 1:3 geschlagen geben. Dafür machten sie im Spiel das kurioseste Tor: direkt vom Anstoßpunkt ins Netz. Später im Programm folgte eine zweite Ballsportart: Radpolo.

Zum Festival der Radsportjugend entsandte der Landesverband seine größten Talente. Dem VfL Grafenwald gehören die besten Einradfahrer an. "Wir sind ein kleines Dorf, das Einradfahren ist bei uns der Sport Nummer eins. Wenn einer neu anfängt, bringt er später jemanden mit, und so bekommen wir immer Nachwuchs", erzählte Theresa Gajowczyk. Die 20-Jährige war 2010 Deutsche Meisterin und 2012 Vierte bei der Weltmeisterschaft in der Gruppen-Kür. Im Sportforum zeigte sie mit ihren Teamkameradinnen in passenden Kostümen eine Show unter dem Motto "Oktoberfest".

Statt zur Festzeltmusik zeigte Katharina Boll (21) zu Songs aus einer Bananenwerbung eine Einzel-Kür auf dem Einrad. Zu ihren Tricks gehörte etwa der "Dragseat", bei dem sie ohne Sattel unter sich in die Pedale trat. Geschicklichkeit mit dem Rad bewiesen auch die "Trial"-Fahrer wie Robin Krandick. Er gehört seit vier Jahren dazu. "Ich hab es auf einem Stadtfest ausprobiert und war sofort begeistert", erzählt er. Inzwischen ist der 15-Jährige vom Trialclub Stadtlohn in seiner Altersklasse NRW- und Norddeutscher Meister. Den Parcours aus gestapelten Holzpaletten und Rampen musste er in maximal zweieinhalb Minuten absolvieren.

Auf der Bahn gab unter anderem Johannes Eilers Gas. Vom 23-jährigen Europameister im Teamsprint und WM-Bronzemedaillengewinner über 1000 Meter holten sich zahlreiche Kinder später ein Autogramm ab.

Den Zweck, die Vielfalt des Radsports der Öffentlichkeit bekannter zu machen, konnte die Veranstaltung allerdings nicht erfüllen. Trotz freiem Eintritt saßen am Samstag nur vereinzelt Zuschauer auf den Rängen, und auch im Innenraum waren es hauptsächlich die Aktiven Sportler oder deren Trainer und Angehörigen, die das Publikum bildeten.

(NGZ)
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