Kaarst Supermarkt Büttgen: Betreiber gesucht
Kaarst · Die Stadt spricht derzeit potenzielle Investoren und Unternehmen an. Die Resonanz liegt bislang bei Null.
Es ist das übelste aller Szenarien für Büttgen und den örtlichen Einzelhandel, das sich Bürgermeister Franz-Josef Moormann überhaupt vorstellen kann: kein Supermarkt mehr in der Ortsmitte, ein erster, entscheidender Leerstand, der die Kunden in andere Ecken leitet und dann weitere Einzelhändler mit ins Unglück reißt.
Es wäre der Anfang vom Ende eines lebendigen Ortsteils. So muss es nicht kommen. Aber es könnte, befürchten Verwaltung und Politik. Weil die Einzelhandelskette "Kaiser's" nach jetzigem Stand bis Ende 2013 beide Lebensmittelmärkte in Büttgen aufgibt, wird deshalb unter Zeitdruck nach einer Folgelösung gesucht. Diese zu finden ist indes nicht so leicht.
Im Rahmen eines sogenannten Interessenbekundungsverfahrens spricht die Stadt derzeit potenzielle Betreiber und Investoren an. Im Juli hatte der Rat beschlossen, innerhalb eines Bauleitplanverfahrens zu untersuchen, ob und wie sich der Berliner Platz als Standort für einen Nahversorger eignet. Nun werden Investoren konkret kontaktiert, verbunden mit dem Angebot, sich für die Realisierung eines solchen Projektes zu bewerben.
Daneben ist das Verfahren im Internet in einer Immobilienbörse wie auch auf der Homepage der Stadt Kaarst bekanntgemacht worden. Bis Ende des Jahres soll dieses laufen. Die Resonanz bis zum jetzigen Zeitpunkt liegt de facto bei Null.
"Der Abgabetermin", sagt Moormann, "ist allerdings auch erst im Dezember." So lange bestehe Hoffnung, dass sich ein Lebensmittelunternehmen finde, das bereit sei, in Büttgen eine Filiale zu eröffnen, die auch entsprechend leistungsfähig sei. Die Frage, die sich stellt, ist: Was ist das Problem? Auf der Immobilienmesse "Expo Real" haben Moormann und Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen ganz offensiv für Büttgen geworben. Derzeit plant die Stadt mit 1200 bis 1500 Quadratmetern.
Der Haken, glaubt der Bürgermeister, sei indes nicht die Suche nach einem Investor. "Was die Errichtung des Gebäudes betrifft", sagt er, "gibt es viele Spielräume." Problematisch scheinen vielmehr die konkreten Anforderungen, die der Lebensmitteleinzelhandel für sich formuliert hat, um eine Filiale wirtschaftlich führen zu können. "In München haben wir das Ganze mit Vertretern von Edeka sehr offen durchgesprochen", sagt Moormann.
"Und es ist schnell klargeworden, dass es, etwa was die Größe des Sortiments, die Quadratmeterzahl und die Stellplätze betrifft, sehr klare Vorstellungen gibt, die über dem liegen, was wir in Büttgen bieten können. Mit anderen Worten: Nein, man läuft uns nicht die Tür ein." Gesellschaftlich gesehen, sagt der Bürgermeister, sehe er die Wirtschaft an dieser Stelle allerdings auch in der Pflicht.