Kaarst Stimmungsvolle Feier für Auferstehungskirche

Kaarst · Zum Festgottesdienst anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Auferstehungskirche hat Manfred Kock die Predigt gehalten.

 Ins einer Festpredigt betonte der frühere EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock die Bedeutung der Kirche als Ort der Versammlung.

Ins einer Festpredigt betonte der frühere EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock die Bedeutung der Kirche als Ort der Versammlung.

Foto: Linda Hammer

Ein Raunen und Tuscheln ging durch die Reihen, als sich Festprediger Manfred Kock darüber äußerte, dass die Auferstehungskirche nicht jeden Sonntag so voll sein müsse wie an diesem. Er durfte aus dieser Reaktion wohl den Rückschluss ziehen, dass die Gottesdienste der evangelischen Kirchengemeinde natürlich immer gut besucht seien. Doch gestern war sie wie selbstverständlich bis auf den letzten Platz gefüllt, denn die Gemeinde feierte das 50-jährige Bestehen der Auferstehungskirche. Den passenden Psalm zur Feier hatte Pfarrer Carsten Schraml in der Bibel gefunden: "Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn. [...] Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar", zitierte er.

Auf den Tag genau vor 50 Jahren am 16. Juni 1963 wurde die Auferstehungskirche mit einem Gottesdienst eröffnet. Sie sollte damals den evangelischen Christen nicht nur ein neues Zuhause geben, sie war auch der Grundstein für die Gründung der eigenständigen evangelischen Kirchengemeinde Kaarst-Büttgen zum 1. Januar 1964. Bis dahin gehörten die Kaarster Protestanten der Gemeinde in Neuss an. Fotowände im Foyer erinnerten daran, wie einst rund um die neue Kirche noch kein weiteres Haus stand, wie Jugendliche vor dem Portal musizieren, wie die neue Orgel eingeweiht wurde und viele Impressionen mehr.

Mit Manfred Kock begrüßte die Gemeinde einen besonderen Gast. Der 76-Jährige war von 1997 bis 2003 Präses der evangelischen Kirche im Rheinland und auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er predigte über Verlorenheit und Suche. "Verloren ist, wer die Orientierung verliert. Wer sich selbst überlässt, begibt sich in höchste Gefahr", sagte er und erzählte die Geschichte vom guten Hirten, der 99 Schafe auf der Weide alleine ließ, um das eine verlorene Schaf zu finden. Denn auch Gottes Sorge gelte jedem einzelnen Menschen. Ein "Ort der Versammlung", wo "Gottes Name wohnt", ein "Haus, das Träume verwaltet", das "durch die Botschaft von Jesus Christus seinen Sinn verliehen bekommt" — die Auferstehungskirche bekam im Festgottesdienst viele Attribute zugeteilt. 50 Jahre seien für eine Kirche als Gebäude keine lange Zeit und erst recht kein Alter, sagte Manfred Kock. Doch für die Menschen, die ihre Grundsteinlegung noch miterlebt haben und jetzt ihr Jubiläum mitfeierten, ist in diesen Jahren viel passiert. Wichtig seien alle Beteiligten, die für den Erhalt der Kirche und das Leben in ihr sorgen: diejenigen, die hier das Wort ausrichten, die den Altar schmücken, die Musik machen oder sie sauber halten.

Im Anschluss war die Gemeinde zu einem Empfang eingeladen. Unter freiem Himmel waren Tische und Bänke aufgestellt, wo man sich bei Essen und Getränken an die vergangenen 50 Jahre erinnerte.

(stef)
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