Kaarst Stadtrat beschließt Straßenführung zu Ikea

Kaarst · Nach zehn Jahren Planung des Gesamtprojekts Ikea wurde nun der Beschluss über die Straßenführung zum Gewerbegebiet gefasst.

Kaarst: Stadtrat beschließt Straßenführung zu Ikea
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Dieser Stadtratssitzung wurde von allen Seiten eine besondere Bedeutung beigemessen. Gleich zu Beginn fällte die Politik eine wichtige Entscheidung für das neue Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" und den damit einhergehenden Umzug von Ikea an einen neuen Standort. Mit den Stimmen von CDU, FDP, SPD und Zentrum beschloss die Politik den Bebauungsplan für das Brückenbauwerk und die neue Straßenführung der K 37n; Grüne und UWG lehnten das Projekt ab.

 Beschlossene Sache: Umgesetzt werden soll die sogenannte Variante 7. Wie eine Autobahnanschlussstelle hat die neue Verkehrsführung (gelb) die Form eines halben Kleeblatts

Beschlossene Sache: Umgesetzt werden soll die sogenannte Variante 7. Wie eine Autobahnanschlussstelle hat die neue Verkehrsführung (gelb) die Form eines halben Kleeblatts

Foto: NGZ/RUNGE UND KÜCHLER

Trotz bereits wegweisender Debatten und Beschlüsse in den Fachgremien wollten die Politiker mit zum Teil bedeutungsvollen Worten in der Ratssitzung nicht sparen. Schließlich sind für die Planung des Gesamtprojekts Ikea bereits zehn Jahre ins Land gegangen. Bürgermeister Franz-Josef Moormann attestierte dem Beschluss eine "außerordentliche Bedeutung für Kaarst".

Lars Christoph (CDU) sprach vom "Meilenstein für die Entwicklung des Gewerbegebiets", Günther Kopp (FDP) sah darin den "Baustein des Gesamtziels, der Stadt eine weitere wirtschaftliche Grundlage zu schaffen". Elke Beyer (SPD) nahm den Beschluss als Ansporn, "jetzt weiter zu planen und dem Gewerbegebiet ein Gesicht zu geben".

Der Bebauungsplan lässt sich in drei Bereiche unterteilen: die Westrampe über die Schienen der Regiobahn mit dem Anschluss an die L390 und die Autobahn, der mittlere Sektor mit der Weiterentwicklung des Gebiets Hüngert I und der Süden mit dem Schlenker zur K 37 und der Ikea-Ansiedlung.

Der Plan skizziert damit die sogenannte "Variante 7", die nach mehreren Bürgerbeteiligungen und Offenlagen gebaut werden soll. Verworfen wurden alternative Verkehrskonzepte wie eine zusätzliche Autobahnabfahrt südlich des Nordkanals oder die Anbindung über den Anschluss in Büttgen.

Auf Veranlassung der Industrie- und Handelskammer wurde auch ein Unternehmergespräch mit den bereits im Holzbüttgener Osten ansässigen Geschäftsleuten geführt. Ihr Hauptanliegen war der Erhalt des Bahnübergangs an der Gümpgesbrücke trotz der neuen Trassenführung. Dem Ansinnen hat man schließlich entsprochen und verzichtet nun auf die Schließung. Grüne und UWG zweifeln vor allem die Belastbarkeit der Straßenplanung an. Anja Rüdiger (UWG) nannte die einspurige Verkehrsführung als einen von mehreren problematischen Knackpunkten, die bis zu 14000 erwartete Fahrzeuge am Tag nicht stemmen könnten. Aus Sicht der Grünen sei diese Zahl immer noch nicht hoch genug angesetzt.

Der Fraktionsvorsitzende Christian Gaumitz teilte auch nicht den Optimismus des Bürgermeisters, dass es tatsächlich Landeszuschüsse für den Straßenbau gebe.

"Mittel aus dem laufenden Jahr wird es nicht geben. Aber die Bezirksregierung hat unseren Antrag angenommen und gesagt, dass wir in der Förderkulisse mit drin sind. Das ist zwar keine feste Zusage, doch genauso wie der Landrat bin ich der Auffassung, dass das Land zu seiner Verpflichtung stehen muss", sagte Bürgermeister Franz-Josef Moormann gestern noch einmal gegenüber der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

Nun möchte man mit dem Rhein-Kreis Neuss die technische Planung der Straße zügig vorantreiben. Die nächste Aufgabe für die Kaarster Politik steht auch schon auf dem programm: der Bebauungsplan für das Ikea-Grundstück.

(NGZ/ac)
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