Kaarst Stadt steigt auf Ökostrom um

Kaarst · Der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss hat beschlossen, den bis zum 30. Juni 2012 laufenden Stromliefervertrag mit dem RWE bis zum 31. Dezember 2011 zu kündigen und neu auszuschreiben.

 Der neue Stromliefervertrag der Stadt soll auf einer ökologischen Energieerzeugung basieren – zum Beispiel auf einer Stromgewinnung aus Windkraft.

Der neue Stromliefervertrag der Stadt soll auf einer ökologischen Energieerzeugung basieren – zum Beispiel auf einer Stromgewinnung aus Windkraft.

Foto: Lothar Berns

Es geschieht nicht oft, dass einem Antrag der Grünen ohne Gegenstimme gefolgt wird. Kein Wunder also, dass Christian Gaumitz im Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss aus seiner Freude und Überraschung keinen Hehl machte: "Wir sind froh, dass Sie unseren Antrag positiv gestaltend aufgreifen – eine schöne Vorlage, wir waren überrascht, als wir sie gelesen haben." Der Ausschuss beschloss ganz im Sinne der Grünen, den bis zum 30. Juni 2012 laufenden Stromliefervertrag mit dem RWE bis zum 31. Dezember 2011 zu kündigen und bis zum 1. Juli 2012 einen neuen auszuschreiben.

Die Ausschreibung, und auch in diesem Punkt wird dem Antrag der Grünen entsprochen, ist auf den Abschluss eines auf ökologische Energieerzeugung basierenden Stromliefervertrages auszurichten. "Wir sind schon seit Monaten an diesem Thema dran", erklärte Lars Christoph (CDU). Fest steht jedoch, dass die Grünen bereits im Jahre 2007, als der bestehende Vertrag abgeschlossen wurde, Wert darauf gelegt hatten, nur Natur- beziehungsweise Ökostrom zu beziehen.

Anja Rüdiger (UWG) lobte, dass die Verwaltung ihre Sachargumente revidiert habe. Ökologische und ökonomische Interessen seien sehr wohl in Einklang zu bringen. "Einer Vergabeentscheidung können wir noch nicht vorgreifen", gab Bürgermeister Franz-Josef Moormann zu verstehen. Die Verwaltung nutzte die Beratungsvorlage, um auf ökologische Projekte aufmerksam zu machen, die bereits umgesetzt wurden beziehungsweise in Planung sind. Genannt wurden unter anderem der Neubau der Dreifachturnhalle an der Pestalozzistraße und der Neubau der Ogata an der Lichtenvoorder Straße in Büttgen – beide Gebäude haben Passivhausstandard.

Die Öko-Strategie, hieß es, spiegele auch das Blockheizkraftwerk an der Katholischen Grundschule Alte Heerstaße und die Holzhackschnitzelheizung im städtischen Baubetriebshof wider. Weitere Projekte, über die im Rahmen der bevorstehenden Haushaltsberatungen zu entscheiden sein wird: Die Einrichtung eines Blockheizkraftwerks im Hallenbad Büttgen, der sukzessive Umstieg auf eine LED-basierte Straßenbeleuchtung sowie der beabsichtigte Ausbau der städtischen Einflussnahme in der kommunalen Energieversorgung durch die Eigentumsbeteiligung an den Stromversorgungsanlagen im Stadtgebiet.

(NGZ)
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