Kaarst Stadt flickt Kaarster Straße

Kaarst · Weil das Holzbüttgener Schützenfest naht, will die Stadt die Schlaglöcher auf der L 154 provisorisch selber stopfen. Zuständig dafür ist eigentlich der Landesbetrieb Straßen.NRW. Für dessen Untätigkeit gibt es mehrere Gründe.

 Die Kaarster Straße in Holzbüttgen ist eine einzige Kraterlandschaft. Tempo-30-Schilder sollen für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer sorgen.

Die Kaarster Straße in Holzbüttgen ist eine einzige Kraterlandschaft. Tempo-30-Schilder sollen für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer sorgen.

Foto: S. Büntig

Gefährliche Unebenheiten, Zentimeter tiefe Schlaglöcher, aufgebrochener Asphalt mit scharfen Kanten, wohin der Verkehrsteilnehmer blickt — die Kaarster Straße ist hinüber, nach wie vor, und nicht nur das. Der marode Zustand der L 154 ist ein in schöner Regelmäßigkeit wiederkehrendes Diskussionsthema, besonders — wenn das Holzbüttgener Schützenfest naht. Mit anderen Worten also: ganz genau jetzt.

In neun Tagen werden hunderte Füße über die Straßen des Ortsteils marschieren. Damit dabei niemand stolpert, wird die Kaarster Straße, für deren Instandhaltung eigentlich das Land zuständig ist, von der Stadt jetzt auf eigene Kosten provisorisch geflickt. "Das müssen wir relativ kurzfristig machen", sagt der Technische Beigeordnete Manfred Meuter. Das Füllmaterial halte der Belastung des Straßenverkehrs nämlich nicht besonders lange stand. "Wenn ständig schwere Lkw darüber rollen, sieht die Straße nach kurzer Zeit wieder genauso wie vorher aus."

Dafür, dass der Landesbetrieb Straßen.NRW noch immer nicht begonnen hat, die Asphaltdecke zu sanieren, gibt eine Erklärung und mehrere Gründe. Zunächst einmal: Die Kaarster Straße soll nicht mehrmals hintereinander aufgerissen werden müssen. Die Kreiswerke Grevenbroich planen Arbeiten an der Kanalisation. Derzeit werde unter der Straße nach einer neuen Wasserleitungstrasse gesucht, sagt Manfred Meuter. Erst wenn die gefunden sei, könne die alter Trasse außer Betrieb genommen und mit den Arbeiten begonnen werden.

Markus Reul, Projektleiter "Bau" bei Straßen.NRW in Mönchengladbach, nennt aber auch noch einen weiteren Punkt: "Wir sind lediglich für die Straßenfläche zuständig", sagt er. "Die Nebenanlagen, also zum Beispiel die Parkflächen, fallen in den Aufgabenbereich der Stadt." Auch, weil Kaarst die unebenen Einfassungen der Baumscheiben am Straßenrand erneuern wolle, warte man mit den Sanierungsarbeiten noch. Reul sagt: "Wir hätten auch durchaus schon eher etwas gemacht. Jetzt planen wir mit einem Baubeginn im Frühjahr 2012." Für das behelfsmäßige Flicken der Kaarster Straße hat sich die Stadt von Straßen.NRW jedenfalls schon mal eine Erlaubnis geholt.

(NGZ)
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