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Kaarst Sprachhilfe für kleine Kinder

Kaarst · Das Familienzentrum Geranienweg nimmt am Projekt "Offensive Frühe Chancen" des Bundesministeriums für Familie teil. Eine Erzieherin kümmert sich intensiv um die Sprachförderung und Integration im U3-Bereich.

 Nico, Emmelie und Lara schauen sich gemeinsam mit Sprachfachkraft Beate Holter ein Bilderbuch an.

Nico, Emmelie und Lara schauen sich gemeinsam mit Sprachfachkraft Beate Holter ein Bilderbuch an.

Foto: Lothar Berns

Die Fördergelder sind bewilligt, nun wartet das Familienzentrum Geranienweg auf den Startschuss zur "Offensive Frühe Chancen". Spätestens Anfang Juli solle dieser fallen, hofft Leiterin Monika Werle. Mit Beate Holter steht auch die zuständige Erzieherin bereits in den Startlöchern.

Mit der Offensive möchte das Bundesfamilienministerium die Sprachförderung und Integration in Kindertagesstätten unterstützen. Knapp 30 000 Euro erhält das Familienzentrum, befristet ist das Programm zunächst bis Ende 2014.

Um daran teilzunehmen, müssen 21,8 Prozent aller Kinder einer Einrichtung einen Migrationshintergrund haben. Am Geranienweg fällt von den 85 Kindern rund ein Drittel darunter. In manchen Fällen können neu angemeldete Kinder kein Wort Deutsch. Gleiches gilt für die Mutter, der Vater spricht es nur brüchig. "Die Kinder lernen schnell. Wir zeigen auf Sachen und erklären es ihnen. Auch die anderen Kinder helfen uns als kleine Dolmetscher", berichtet Werle.

Mit dem Fördergeld vom Bund wird eine zusätzliche halbe Stelle finanziert. Eine neue Erzieherin wird in der Kindertagesstätte eingestellt, damit sich Beate Holter 20 Stunden die Woche allein der "Offensive Frühe Chancen" widmen kann. Als Fachkraft für Sprachförderung besitzt sie die entsprechende Qualifikation, nach den Sommerferien beginnt sie zudem eine weitere Fortbildung mit dem Schwerpunkt im U3-Bereich. Hier greift auch das Programm des Ministeriums.

Beate Holter befasst sich mit den Kindern vom zweiten bis vierten Lebensjahr. In den ersten Wochen wird sie sich ein Bild vom Sprachstand der Kinder machen. "Über spielerische Aktionen achte ich auf Wortschatz, Grammatik und Präpositionen", sagt Holter. Aus diesen Ergebnissen werde dann ein Konzept entwickelt.

Die zusätzlichen Stunden für das Programm schaffen die Möglichkeit, sich auch mit einzelnen Kindern zu beschäftigen. Mit Spiel- und Singnachmittagen möchte man auch die Eltern einbeziehen. Eine weitere Idee ist die Bilderbuchbörse. Eltern leihen sich von der Kita Bücher aus und lesen sie als Gute-Nacht-Geschichte vor.

Die Sprachförderung gehört schon seit Jahren zum Konzept des Familienzentrums, bisher vor allem für die älteren Kinder. Das Programm "Delfin 4" ist fest in den Alltag integriert, die Förderung findet nicht allein mit Spielen, Büchern und CDs statt. "Über sprachliche Aufträge – zum Beispiel um eine Sache zu holen – lernen die Kinder, Artikel und Präpositionen zu benutzen", sagt Monika Werle. Dadurch sind auch die Erzieherinnen angehalten, stets auf ihre richtige Aussprache zu achten.

(NGZ)
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