Kaarst Splettstößer zeigt Künstler-Dynastie

Kaarst · Werke von vier Mitgliedern der Familie Wiegand sind bis Oktober zu sehen.

"4xwiegand - Bildspuren 1960 bis 2017" heißt die aktuelle Ausstellung in der Galerie Splettstößer. Gezeigt werden Arbeiten des mittlerweile verstorbenen Kaarster Künstler-Ehepaares Martel und Gottfried Wiegand. Und auch die Kinder Suse, Jan und Sibylle traten in die Fußstapfen ihrer Eltern; Jan und Sybille Wiegand präsentieren zum Teil brandneue Arbeiten, Suse ist nicht dabei.

Galeristin Brigitte Splettstößer zitierte Sibylle Wiegand mit den Worten: "Wir haben zu Hause immer gezeichnet und dachten, das sei normal in einer Familie." Sibylle wohnt im elterlichen Haus, am Windmühlenweg, arbeitet als Kunsterzieherin, Deutschlehrerin und freischaffende Künstlerin. Sie zeigt jetzt vor allem Landschaftsimpressionen, aufgeteilt in die Kategorien "Meer" und "Gebirge" Es sind luftige Aquarelle. Brigitte Splettstößer sprach von "viel Wind in diesen Bildern".

Sibylle Wiegand, die an der Düsseldorfer Kunstakademie unter anderem bei Alfonso Hüppi studierte, baut neben dem Luftig-Leichten auch feste Strukturen in ihre Bilder ein. Jan Wiegand, der unter anderem Psychologe und Kunstgeschichte studiert hat, in Bonn lebt und als Kunstpädagoge arbeitet, hat sich unübersehbar von seinen Eltern inspirieren lassen. Das wohl ungewöhnlichste Exponat der Ausstellung spiegelt das in besonderer Weise wider: Drei Quadratmeter Bildwelten auf einem Tisch zeigen Motive, wie sie der Vater bevorzugte. Von der Mutter übernahm er die Fähigkeit, flink mit der Schere umzugehen. Und der Betrachter kann sich mit bereitliegenden Passepartouts "sein" Bild aussuchen.

Die Arbeiten von Gottfried Wiegand erinnern noch einmal daran, dass der Mensch bei ihm im Mittelpunkt stand. Die Fülle an Strukturen und das Spiel mit Licht und Schatten kommen als typische Elemente hinzu. Martel Wiegand "malte" auch mit Fäden, wie auf einigen Bildern zu sehen ist. Auch ihre legendären Papiercollagen sind jetzt im Alten Rathaus zu sehen. Im Treppenhaus wird der Besucher von großen Stofffahnen "begrüßt". Still und zurückhaltend die wenigen kleinformatigen, akribischen Bleistiftzeichnungen von Albert Wiegand, dem Vater von Gottfried Wiegand - sie stammen aus dem 1. Weltkrieg, sind rund 100 Jahre alt. Die Ausstellung ist bis 30. September zu sehen.

(barni)
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