Kaarst SPD: Jury soll Qualität neuer Stelen prüfen

Kaarst · Die Sozialdemokraten möchten, dass die Stadt bei der Auswahl der Kunstwerke künftig wieder mehr Mitsprachemöglichkeiten hat.

 2009 wurde "Der Rabe" von Anatol Herzfeld (oben). Die Himmelsstürmer-Stele von Jörg W. Schirmer steht in Büttgen, das Kunstwerk "Legato alla natura" von Michael Kortländer in Vorst.

2009 wurde "Der Rabe" von Anatol Herzfeld (oben). Die Himmelsstürmer-Stele von Jörg W. Schirmer steht in Büttgen, das Kunstwerk "Legato alla natura" von Michael Kortländer in Vorst.

Foto: K.Stevens/mreu

35 öffentliche Kunstwerke umfasst das viel gelobte Kaarster Stelenkonzept mittlerweile. 28 Skulpturen stehen in der Stadtmitte, zwei in Büttgen, zwei in Vorst und seit diesem Jahr auch drei in Holzbüttgen. Die Motive der auf zwei Meter hohen Betonsäulen thronenden Kunstobjekte sind so unterschiedlich wie der Geschmack der Betrachter. Die SPD hat jetzt die Frage nach der künstlerischen Qualität aufgeworfen und im Kulturausschuss beantragt, alle Kunstwerke, die künftig zur Fortführung des Stelenkonzepts vorgeschlagen werden, von einer aus zwei externen Juroren und Projektmitbegründer Helmuth Blochwitz bestehenden Jury künstlerisch bewerten zu lassen. Die Jury soll die Politik beraten.

 2009 wurde "Der Rabe" von Anatol Herzfeld (oben). Die Himmelsstürmer-Stele von Jörg W. Schirmer steht in Büttgen, das Kunstwerk "Legato alla natura" von Michael Kortländer in Vorst.

2009 wurde "Der Rabe" von Anatol Herzfeld (oben). Die Himmelsstürmer-Stele von Jörg W. Schirmer steht in Büttgen, das Kunstwerk "Legato alla natura" von Michael Kortländer in Vorst.

Foto: K.Stevens/mreu

Das Stelenkonzept, heißt es in der Begründung, sei nach der Errichtung des Rathauses als Teil der Maßnahme "Kunst am Bau" von Martel Wiegand, Wolfgang Kliege und Helmuth Blochwitz entwickelt worden. "Die Auswahl der Kunstwerke wurde von einer mehrköpfigen Jury getroffen", sagt SPD-Fraktionschefin und Künstlerin Elke Beyer. "Das hat zur hohen künstlerischen Qualität der Stelenkunstwerke in der Stadtmitte beigetragen." Inzwischen seien der Stadt zahlreiche Objekte von bürgerschaftlichen Gruppierungen, Vereinen und Einzelpersonen geschenkt worden. Weil die Schenker in der Regel einen konkreten Künstler beauftragten und teilweise sogar den Aufstellungsort bestimmten, beschränke sich die inhaltliche Mitwirkung der Stadt an ihrem eigenen Stelenkonzept mittlerweile fast ausschließlich auf die Errichtung der Betonstele, sagt die SPD. Die Zustimmung zur Annahme durch den Kulturausschuss erfolge nahezu obligatorisch.

 2009 wurde "Der Rabe" von Anatol Herzfeld (oben). Die Himmelsstürmer-Stele von Jörg W. Schirmer steht in Büttgen, das Kunstwerk "Legato alla natura" von Michael Kortländer in Vorst.

2009 wurde "Der Rabe" von Anatol Herzfeld (oben). Die Himmelsstürmer-Stele von Jörg W. Schirmer steht in Büttgen, das Kunstwerk "Legato alla natura" von Michael Kortländer in Vorst.

Foto: K.Stevens/mreu

Der Kulturausschuss hat die Entscheidung zunächst vertagt, die CDU meldete Beratungsbedarf an. Beschlossen wurde indes, einen kreisweiten Künstler-Wettbewerb für eine neue Stelenskulptur formlos auszuschreiben, die die Städtepartnerschaft zwischen Kaarst und La Madeleine symbolisiert. Im nächsten Jahr wird diese nämlich ein Vierteljahrhundert alt, deshalb soll die Stele — oder zumindest das Modell — bis zum 31. Mai fertiggestellt sein. Vom Wettbewerb angesprochen fühlen sollen sich Künstler, die plastisch arbeiten und mit dem Thema "Partnerschaft" etwas anfangen können. Die SPD hat vorgeschlagen, auch an dieser Stelle bereits eine Jury entscheiden zu lassen, welcher Entwurf umgesetzt wird. Der Ausschuss wählte als auswärtige Juroren Albert Richter von der Alten Post in Neuss und Marie Luise Syring aus, die unter anderem in Paris studiert hat und einen besonderen Bezug zur französischen Kultur hat. Kulturdezernent Heinz Dieter Vogt regte mit Erfolg an, dass bei der Jurierung auch Vertreter der Ankauf- und Auswahlkommission und des Partnerschaftsvereins, der sich an den Kosten für die Stele beteiligt, dabei sind: "Sie können dann entsprechende Hinweise geben, die von der Jury angenommen werden", erklärte Vogt. Platziert werden soll das noch zu schaffende Kunstwerk auf der La-Madeleine-Allee.

Einstimmig folgte der Kulturausschuss auch dem SPD-Antrag, per Beschluss festzustellen, dass das Stelenkonzept im Stadtmitte-See abgeschlossen ist, dort also keine weiteren Stelen in diesem See mehr aufgestellt werden.

(barni)
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