Gottesdienst gür geistig behinderte Menschen „Sinnlicher Sonntag“

Gottesdienst gür geistig behinderte Menschen · Die Idee wurde vor einem Jahr zum ersten Mal in Mönchengladbach umgesetzt: Da wurde ein Gottesdienst angeboten, der sich in besonderem Maße an den Bedürfnissen von geistig behinderten Menschen orientiert. Am kommenden Sonntag steht wieder ein "Sinn-licher Sonntag" auf dem Programm: Diesmal hat der evangelische Kirchenkreis Gladbach-Neuss die Lukaskirche in Holzbüttgen ausgewählt.

Pfarrer Christian Möring, beim Kirchenkreis hauptsächlich mit der Integration von Menschen mit Behinderungen befasst und Pfarrer Ulrich Caspers werden aber nicht die einzigen sein, die diesen besonderen Gottesdienst gestalten werden: Die Sebastianusschule für Geistigbehinderte wird sich ebenso einbringen wie Behinderte aus Hephata. Pfarrer Caspers verspricht einen Gottesdienst voller Atmosphäre, von dem auch Nichtbehinderte profitieren können.

Der Name "Sinn-licher Sonntag" kommt übrigens nicht von ungefähr: Geistigbehinderte machen von ihren Sinnen ganz anders Gebrauch als Nichtbehinderte. Ulrich Caspers hat extra für diesen Gottesdienst einen riesigen schwarzen Stein gebastelt. Er soll die Sorgen symbolisieren, die auf den Menschen lasten, sie bedrücken. Im Gottesdienst wird es darum gehen, wie man sich von seinen Sorgen nicht unterkriegen lässt.

Eine Predigt im üblichen Sinne ist nicht zu erwarten. Stattdessen werden Schüler der Holzbüttger Sebastianusschule pantomimische Darstellungen einbringen, außerdem tritt die Hephata-Theatergruppe auf. Darüber hinaus trägt Musik nicht unwesentlich zur meditatativen Atmosphäre bei. "Da bleibt mehr hängen, als wenn viele Worte gemacht werden", ist sich Pfarrer Caspers sicher. Und er fügt hinzu: "Ich weiß, dass die evangelische Kirche sich ein wenig schwer tut, sich das einzugestehen."

Das Wort wird trotzdem nicht gänzlich aus dem Lukaskirche verbannt, obwohl die geistig Behinderten am ehesten darauf verzichten könnten: Mitglieder aus anderen Gemeinden und Gemeindegruppen werden über ihre Erfahrungen mit Behinderten berichten. Mit dabei sein werden unter anderem Senioren und Konfirmanden. Zu diesem rundherum ungewöhnlichen Gottesdienst wird unter anderem auch ein gemeinsamer Sitztanz gehören.

Möglicherweise beteiligt sich auch der Lukaskindergarten an dieser ökumenischen Veranstaltung, zu der auch die Bewohner vom "Haus der Lebenshilfe" eingeladen wurden. Bitte dran denken: Der "Sinn-liche Sonntag" beginnt um 11 Uhr.

(NGZ)
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