Kaarst Schwimmbadbesuch wird teurer

Kaarst · Kaarst muss sparen – aber wo? Hier ist auch die Meinung der Bürger gefragt. Die NGZ erklärt anhand von Beispielen, an welchen Stellen warum wie viel Geld ausgegeben oder eingespart werden soll. Heute: "Sport und Freizeit".

Kaarst muss sparen — aber wo? Hier ist auch die Meinung der Bürger gefragt. Die NGZ erklärt anhand von Beispielen, an welchen Stellen warum wie viel Geld ausgegeben oder eingespart werden soll. Heute: "Sport und Freizeit".

Wer gerne Sport treibt, für den gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die gute: Die Stadt investiert weiter kräftig in die bestehenden Anlagen. Die schlechte: Die Gebühren für die Nutzung der Hallen und für das Hallenbad werden geringfügig steigen.

Sportdezernent und Kämmerer Heinz Dieter Vogt hat nicht ohne Stolz zur Kenntnis genommen, dass die Gemeindeprüfungsanstalt Kaarst als "Best-practice-Gemeinde" in Nordrhein-Westfalen gekürt hat. Was das bedeutet: "Für die Sportförderung stellen wir die höchsten Mittel bereit", so Vogt. Er muss nicht lange überlegen, um Beispiel zu nennen: Die 4,15 Millionen teure Sporthalle, die derzeit in Kaarst errichtet wird, schlägt in 2011 mit 1,9 Millionen Euro zu Buche. Die Turnhalle an der Lichtenvoorder Straße — eine von 18 im Stadtgebiet — wurde soeben für 780 000 Euro runderneuert. Das Sportforum Kaarst-Büttgen ist der Stadt jährlich einen Zuschuss von rund 300 000 Euro wert.

Karl-Heinz Tives, stellvertretender Leiter des Bereichs Schule, Sport, Soziales und Senioren, weist darauf hin, dass es für eine 42 000-Einwohner-Gemeinde alles andere als selbstverständlich ist, ein Hallenbad und eine Kleinschwimmhalle zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltung hat im Rahmen der ersten Änderungsmitteilung eine erhebliche Investition für das Büttgener Hallenbad beantragt: Da sich die bestehende Steuerungs- und Regeltechnik als zunehmend störanfällig erwiesen hat, soll sie für rund 700 000 Euro noch in 2011 erneuert werden. Vogt erinnert außerdem daran, dass die Verwaltung in Bezug auf Sport und Freizeit alle freiwilligen Leistungen aufrecht erhält — das ist in Zeiten knapper Kassen längst keine Selbstverständlichkeit mehr.

Wer fördert, der fordert auch: Vogt hofft auf Verständnis vor dem Hintergrund ständiger Investitionen, dass ein wenig an der Gebührenschraube gedreht werden soll. In Zahlen ausgedrückt, sieht das so aus: Für die Hallennutzungen sollen die Sportvereine statt bislang rund einen Euro pro Stunde künftig 1,30 Euro an die Stadt abführen. Und die Eintrittskarte ins Hallenbad wird sich wahrscheinlich von derzeit drei auf 3,50 Euro erhöhen. Die 12er-Karte für Jugendliche wird ebenfalls 50 Cents teurer, der Preis der Jahreskarte steigt von 92 auf 95 Euro, wenn der Rat entsprechende Beschlüsse fasst.

Die Erhöhungen sollen für Mehreinnahmen von jährlich 17 500 Euro sorgen — die Eintrittsgelder für das Hallenbad werden voraussichtlich von rund 115 000 Euro auf 125 000 Euro steigen, bei den Nutzungsgebühren für die Sportanlagen werden rund 7500 Euro an Mehreinnahmen fließen. Die Erhöhungen werden voraussichtlich im Mai wirksam.

(NGZ)
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