Kaarst Schwellen: Stadt sucht Lösung

Kaarst · Der aktuelle Haushalt sieht 6000 Euro für die Abflachung der Bodenschwellen am Marienplatz vor. Die CDU hat jetzt einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Verwaltung bemüht sich um eine Realisierung, die im Budget liegt.

 Die Bodenschwellen auf der Marienstraße / Ecke Nordkanalallee sorgen vor allem bei Autofahrern für Ärger. Die Betonkissen, sagt die CDU, seien relativ flach, die Auffahrkante dafür viel zu steil.

Die Bodenschwellen auf der Marienstraße / Ecke Nordkanalallee sorgen vor allem bei Autofahrern für Ärger. Die Betonkissen, sagt die CDU, seien relativ flach, die Auffahrkante dafür viel zu steil.

Foto: Lothar Berns

Die Entscheidung der Politik, dass etwas geschehen soll, ist fast ein halbes Jahr alt. Anfang März, im Rahmen der Haushaltsberatungen, hat der Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossen, dass die ursprünglich zur Verkehrsberuhigung im Bereich der Astrid-Lindgren-Grundschule gedachten Bodenschwellen am Marienplatz abgeflacht werden sollen. Tatsächlich hatten diese in der Vergangenheit wegen ihres zu steilen Winkels vermehrt zu Unruhe im Verkehr geführt. Damit jetzt etwas geschieht, hat die CDU einen Antrag auf Realisierung des Vorhabens für die nächste Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 28. August gestellt. Die Betonkissen sollen durch solche ersetzt werden, wie sie bereits an der Ecke Bruchweg / Am Pfarrzentrum gebaut worden sind.

"Die Bodenschwellen", sagt Büttgens Ortsverbandschef Franjo Rademacher, "wurden 2009 installiert, um den Verkehr rund um den Marienplatz und die Astrid-Lindgren-Grundschule gezielt zu beruhigen." Dem vorausgegangen waren Beschwerden der Schule, von Eltern und Anwohnern über zu schnell fahrende Fahrzeuge in der Tempo-30-Zone. "Die Bodenschwellen zielten insoweit im Wesentlichen auf die Einhaltung der Temporegelungen. Als solche", sagt Rademacher, "werden sie auch nicht infrage gestellt."

Das Problem ist vielmehr ein bauliches. Die Betonkissen, heißt es im CDU-Antrag, seien relativ flach, hätten dafür aber eine umso steilere Auffahrkante. Das führe dazu, dass Autofahrer ihr Tempo nicht bloß auf 30 km/h verlangsamen müssten. Vielmehr sei es, um Schäden zu vermeiden, nötig, den Wagen nahezu bis zum Stillstand abzubremsen. "Andernfalls", so die CDU, "riskiert der Autofahrer jedenfalls eine Beschädigung seiner Reifen und Felgen, was — sofern dieser Schaden zunächst unbemerkt bleibt — ein erhebliches Unfallrisiko in sich birgt." Entsprechende Beschwerden von Autofahrern hat Christian Horn, Ratsherr aus Holzbüttgen, in der Vergangenheit zu genüge gehört. Die Union schlägt deshalb vor, die Bodenschwellen mit Asphalt anzumodellieren. Sollte das nicht möglich sein oder den Zweck der Verkehrsberuhigung aufheben, sei das "Modell Bruchweg" die Lösung der Wahl.

Aus der Verwaltung heißt es derweil, man versuche eine Lösung zu finden, die im Budget liegt. 6000 Euro "plus/minus" hat der Stadtrat für den Umbau im Haushalt veranschlagt. Die Maßnahme gehört zum Bereich "Unterhaltung Infrastrukturvermögen". Verantwortlich für die Fehlplanung sieht sich die Stadt nicht. Die Verwaltung, so Planungsdezernent Manfred Meuter, habe lediglich ausgeführt, was der Bau- und Umweltausschuss 2009 einstimmig beschlossen habe. Objektiv betrachtet entsprechen die circa fünf bis sechs Zentimeter hohen Betonrampensteine der Richtlinien für die Anlagen von Stadtstraßen. Allein in der Praxis haben sie sich nicht bewährt.

(NGZ)
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