Kaarst Schul-Streit aus Elternsicht

Kaarst · In einer Gegenüberstellung erklären die Sprecher der Initiativen für die Grundschulen Stakerseite und Bussardstraße ihre Positionen. Jeder sieht gute Gründe für den Erhalt der jeweiligen Schule.

 Inga Muth setzt sich für die Grundschule Stakerseite...

Inga Muth setzt sich für die Grundschule Stakerseite...

Foto: Michael Reuter

Die Entscheidung über den Standort der dritten Grundschule in Kaarst steht Kaarst am 31. März auf der Tagesordnung des Schulausschusses. Für beide Seiten treten Elterninitiativen ein, deren Positionen im folgenden vorgestellt werden.

 ...Bernd Schulze für die an der Bussardstraße ein.

...Bernd Schulze für die an der Bussardstraße ein.

Foto: mreu

Stadtmitte "Wir sehen keinen akuten Handlungsbedarf", sagt Inga Muth von der Elterninitiative der Grundschule Stakerseite. Ein Sanierungsnotstand durch Schimmelbefall habe sich nicht bewahrheitet. Mit kleinen Schönheitsreparaturen und einem frischen Anstrich kämen Eltern und Lehrer mit dem Gebäude zurecht. "Wir fordern keinen Neubau. Aber wenn es soweit kommt, möchten wir in der Stadtmitte bleiben", so Muth.

Die Eltern halten es für sinnvoll, die Schulstandorte auseinander zu halten: im Westen die katholische Grundschule an der Alten Heerstraße, für den Osten die Matthias-Claudius-Schule an der Grünstraße und eine Schule im Zentrum. "Die Grünstraße bietet sich zudem nicht als alternativer Standort an, weil dort keine Anbaumöglichkeit besteht. Das Gebäude an der Bussardstraße wiederum wäre zu klein. Es müsste angebaut werden", erklärt Inga Muth. Ein Anbau, so die Ansicht der Eltern, erscheint nur auf den ersten Blick günstiger als ein Neubau. Ein Gutachten habe gezeigt, dass an der Bussardstraße auf Dauer energetisch saniert werden müsste. Von der Politik erwartet sie jetzt eine klare Zusage für den Standort Stadtmitte. Ein Neubau müsse deshalb nicht "übers Knie gebrochen" werden. Das Gelände an der Bussardstraße könnte sinnvoll vermarktet werden.

Bussardstraße Es gibt bisher drei Gutachten, die das Gebäude der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule als bessere Variante ausweisen. "Jedes Mal wurde etwas anderes bei der Prüfung berücksichtigt. Auch ein viertes Gutachten würde dasselbe Ergebnis bringen", meint Bernd Schulze von der Initiative für die Bussardstraße. Er bezieht sich außerdem auf eine Nutzwertanalyse, die in Sachen Schule und Offener Ganztag unter einem Dach, Ausbaumöglichkeiten und Ausstattung zugunsten der Bussardstraße ausging. Schulze betont, dass sich die Eltern nicht nur aus Betroffenheit engagierten. "Wir denken langfristig", sagt er. "Natürlich will jeder erst einmal einen Neubau. Aber möchte er dafür auch eine höhere Grundsteuer zahlen? Sollen dafür die Betreuung in den Kindergärten oder die Sportvereine leiden, weil dann kein Geld mehr da ist?", so Schulze. Auch das Gebäude an der Stakerseite entspreche nicht dem energetischen Standard und sei seiner Meinung nicht sanierungsfähig. Eine mögliche lukrative Vermarktung des Geländes sieht er nicht: "Ein Filetgrundstück in der Stadtmitte lässt sich viel besser verkaufen."

(NGZ)
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