Kaarst Schützen wollen Brudermeister stürzen

Kaarst · Als Nachfolger von Volker Schöneberg wird der 2010 nach einem Misstrauensvotum zurückgetretene Hans Töller vorgeschlagen.

 Brudermeister Volker Schöneberg (r.) sei nicht teamfähig, sagt Schütze Christoph Keuter. Als seinen Nachfolger schlägt er Hans Töller (l.) vor.

Brudermeister Volker Schöneberg (r.) sei nicht teamfähig, sagt Schütze Christoph Keuter. Als seinen Nachfolger schlägt er Hans Töller (l.) vor.

Foto: lber, mreu

In der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Holzbüttgen rumort es, heftig, mal wieder. Oder immer noch? Möglicherweise steht der Verein diesmal tatsächlich vor einer Zerreißprobe. Seit Mitte vergangener Woche kursiert ein Schreiben des ehemaligen Königs Christoph Keuter, das an alle Zugführer raus ging. In dem Brief wirbt Keuter um Stimmen für einen Antrag auf Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Auf deren Tagesordnung soll zum einen die Abwahl des amtierenden Brudermeisters Volker Schöneberg und seines Stellvertreters Dieter Hellendahl, zum anderen die Wahl eines neuen Vorstandes stehen.

 Brudermeister Volker Schöneberg (r.) sei nicht teamfähig, sagt Schütze Christoph Keuter. Als seinen Nachfolger schlägt er Hans Töller (l.) vor.

Brudermeister Volker Schöneberg (r.) sei nicht teamfähig, sagt Schütze Christoph Keuter. Als seinen Nachfolger schlägt er Hans Töller (l.) vor.

Foto: lber, mreu

Für das derzeit vakante Amt des Kassierers schlägt Keuter sich selbst vor, Peter Schmitz soll den Posten des Geschäftsführers und Steven Hayward den des Stellvertreters übernehmen. Auch diese beiden Stellen sind aktuell nicht besetzt. Als neuer zweiter Brudermeister wird Christoph Gaspers empfohlen, als erster Brudermeister Hans Töller. Jener Hans Töller, der nach dem Skandal um den nicht proklamierten Schützenkönig Josef Pabis 2010 die — nicht erfolgreiche — Vertrauensfrage stellte und anschließend als Brudermeister zurücktrat. Damals ging es unter anderem um ungeklärte familiäre Lebensverhältnisse Töllers, die gegen die Grundsätze der christlichen Bruderschaft verstießen. "Diese Sache", sagt Christoph Keuter, "ist mittlerweile geklärt: Hans Töller ist heute geschieden und wieder verheiratet. Und die Arbeit, die er als Brudermeister geleistet hat, ist von allen anerkannt."

 Brudermeister Volker Schöneberg (r.) sei nicht teamfähig, sagt Schütze Christoph Keuter. Als seinen Nachfolger schlägt er Hans Töller (l.) vor.

Brudermeister Volker Schöneberg (r.) sei nicht teamfähig, sagt Schütze Christoph Keuter. Als seinen Nachfolger schlägt er Hans Töller (l.) vor.

Foto: lber, mreu

Die Fähigkeit, die Holzbüttgener Schützen vernünftig zu führen, spricht Keuter Brudermeister Volker Schöneberg mit seinem Antrag dagegen schwarz auf weiß ab. "Ich habe nichts gegen ihn persönlich", sagt er. Fakt sei aber, dass das Bild der Bruderschaft insbesondere im Bezirk desolat sei. Wichtige Posten im Vorstand seien nicht besetzt. "Damit ist die Handlungsfähigkeit der Bruderschaft stark eingeschränkt. Wie die letzte Mitgliederversammlung am 24. Mai gezeigt hat, sind sowohl junge als auch ältere Schützen nicht bereit, unter der Führung des jetzigen Brudermeisters in den Vorstand einzutreten." Ein sofortiger Neuanfang sei deshalb dringend nötig. "Hans Töller kennt die Vorstandsarbeit und die näheren Zusammenhänge seit Jahrzehnten."

Von dem Angriff auf seinen Posten zeigt sich Schöneberg derweil überrascht. "Ich kann die Argumentation nicht nachvollziehen", sagt er, "zumal Probleme bei der Mitgliederversammlung im Mai offen hätten angesprochen werden können. Aber da war Christoph Keuter noch nicht einmal da." Auch: Vakante ehrenamtliche Vorstandsposten zu besetzten sei heute generell schwierig, sagt der Brudermeister. "Eine derartige Ablehnung, wie sie in dem Antrag geschildert wird, habe ich bislang jedenfalls noch nicht gespürt." Um eine Mitgliederversammlung einberufen zu können, müssen diese mindestens zehn Prozent der Mitglieder beantragen. Bei den Holzbüttgener Schützen wären das 55. "Ich gehe davon aus, dass die Stimmen zusammenkommen", sagt Schöneberg. "Wir werden jetzt sehen, was passiert."

(NGZ/ac)
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