Kaarst Schützen putzen Antonius-Figur

Kaarst · Die Aktion soll für gutes Wetter sorgen, die Aussichten sprechen dagegen.

 Hans Sikora (vorn) und Hans-Peter Schmitz beim Putzen.

Hans Sikora (vorn) und Hans-Peter Schmitz beim Putzen.

Foto: ati

Die Wettervorhersage für das Wochenende ist so rosig nicht. Aber wenn die Vorster Schützen und die Zuschauer am Straßenrand die Festparaden und den Großen Zapfenstreich dennoch genießen können, ohne nass zu werden, hat das ganz sicher mit einem alten Brauch zu tun: Dem Antonius-Putzen.

In diesem Jahr schien die traditionelle Reinigung der Figur über dem Eingang der Antoniuskapelle am frühen Donnerstagabend so unverzichtbar wie schon lange nicht mehr. Es soll für gutes Wetter während der Festtage sorgen. Die Scheibenschützen pflegen diesen Brauch und zu Saubermännern werden jeweils der Jakobuskönig und der Regimentskönig. In diesem Jahr wurden Hans Sikora und Hans-Peter Schmitz mit Schwämmen und einem Eimer Wasser ausgestattet. Was anders war als sonst: Normalerweise lenkt Hans-Peter Schmitz seinen imposanten Case-Traktor mit den mannshohen Hinterreifen und dem großen Korb vorne zentimetergenau an die Außenwand der Antoniuskapelle.

Diesmal aber regiert Schmitz die Schützen und saß als Vorster Schützenkönig, nicht hinter dem Lenkrad, sondern stand neben Hans Sikora in dem Drahtkorb. Dabei vertraute darauf, dass sein Sohn Peter die 145 Pferdestärken des Traktors im Zaum hielt. "Ich habe ihm das Fahren beigebracht, der kann das", sagte Vater Hans-Peter Schmitz überzeugt.

Rund 20 Schaulustige hatten sich eingefunden, darunter der ehemalige Spieß Heinz Schubert, Brudermeister Thomas Schröder sowie die Minister der beiden Könige. Sie lachten, als die Majestäten aus rund drei Metern Höhe reklamierten, das Wasser sei kalt. Kalt war auch das Bier, das gereicht wurde - das wurde allerdings von niemandem kritisiert. Die Majestäten gaben alles, bearbeiteten den Heiligen mit zwei großen Schwämmen und waren doch auch froh, nach einigen Minuten wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Ob sich das Ganze auch wirklich gelohnt hat, wird sich am Wochenende herausstellen.

(NGZ)
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