Kaarst Schnelles Netz für Firmen unverzichtbar

Kaarst · Für international arbeitende Unternehmen wie den seit 1972 im "Hüngert" ansässigen Messebauer "i.xpo" ist die Umstellung auf das schnelle Internet existenziell wichtig. Erstmals können die Planer zeitgemäß arbeiten.

Kaarst: Schnelles Netz für Firmen unverzichtbar
Foto: Berns, Lothar (lber)

Anfang September soll es soweit sein. Dann wird die international agierende "i.xpo GmbH & Co. KG" erstmals zeitgemäß arbeiten können. Die Telekom stellt die Internetverbindung des Messebau- und -planungsunternehmens auf "mehr Leistung" um. Bis die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen waren, hat es fünf Jahre gedauert. Mitte Juli gab Bürgermeister Franz-Josef Moormann den Startschuss für das "schnellere Netz".

 Sowohl für Prokurist Ulf Stollenwerk als auch für Diplom-Designerin Sonja Maike wird das Arbeiten mit dem Computer künftig einfacher werden.

Sowohl für Prokurist Ulf Stollenwerk als auch für Diplom-Designerin Sonja Maike wird das Arbeiten mit dem Computer künftig einfacher werden.

Foto: Linda Hammer

Mit Holzbüttgen und Vorst sind in Kaarst nun die letzten beiden Stadtteile an die Zukunft angeschlossen. Für Wirtschaftsförderer Dieter Güsgen, der in den kommenden Jahren das neue Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" vermarkten will, ist die Internet-Infrastruktur "ein entscheidender Standortfaktor" — wie das Beispiel "i.xpo" zeigt.

Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen, das seit 1953 besteht und seinen Sitz seit 1972 in Holzbüttgen an der August-Thyssen-Straße hat, weltweit rund 200 Messebauprojekte mit Standgrößen von bis zu 7000 Quadratmetern realisiert. Zum festen Kundenstamm gehören Global Player wie der amerikanische Landtechnik-Hersteller John Deere, Panasonic oder auch die europäische Weltraumbehörde ESA.

"Unsere Branche", sagt Prokurist Ulf Stollenwerk, "ist extrem vernetzt. "Präsentationen, mit denen ein Unternehmen wie unseres Kunden, die nicht selten im benachbarten Ausland oder in Übersee sitzen, Projekte vorstellt, werden immer aufwendiger. Kleine Filme gehören mittlerweile zum Standard, Bilder werden fotorealistischer und die Datenmengen, die ausgetauscht werden, entsprechend groß." Mit der bisherigen Internetverbindung war der Messebauspezialist aus Kaarst oft im Nachteil gegenüber der Konkurrenz.

"Manche Details in den Präsentationen haben wir von vornherein gar nicht ausgearbeitet, weil wir wussten, wir kriegen so große Datenmengen per E-Mail sowieso nicht verschickt", sagt Stollenwerk. "Uploads, zum Beispiel für die firmeneigene Internetseite, werden bis dato von den Mitarbeitern von zu Hause aus erledigt, die Wartung der computergesteuerten Großmaschinen in der Produktion funktioniert nur vor Ort. "Auch was das Thema Datensicherheit und Datensicherung betrifft, sind wir eingeschränkt", sagt der Prokurist. Weil eine vor Viren schützende Firewall zu Verzögerungen beim Datentransfer führt, wurde bei "i.xpo" darauf bislang verzichtet, eigene Server sichern das vorhandene Unternehmenswissen. Das alles soll nun bald einfacher werden. Übertragungsraten von mindestens zwei Megabit/Sekunde pro Sekunde hat die Telekom zugesichert. An den meisten Stellen im Stadtgebiet werden die Daten deutlich schneller fließen. Bis zu 50 Mbit sind drin.

Der Gedanke einer Unternehmensverlagerung habe zwar nie konkret zu Ende gedacht werden müssen, sagt Ulf Stollenwerk. "Aber hätte sich in Holzbüttgen in Bezug auf das Internet nichts geändert, wäre eine solche — zumindest für Verwaltung und Planung — irgendwann unausweichlich gewesen."

(NGZ)
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