Kaarst Schmitz soll Seniorenbeauftragter bleiben

Kaarst · Die CDU fürchtet, dass eine innerparteiliche Auseinandersetzung im Zentrum Einfluss auf die anstehende Personalentscheidung haben könnte.

Für Hans-Dieter Schmitz ist die Sache jetzt klar: "Ja, ich will!", sagt er. "Ich will weiterhin mein Bestes tun, um den älteren Menschen in Kaarst zu helfen, wo ich helfen kann - als Seniorenbeauftragter." Damit, dass sich die Politik für die zusätzliche Einrichtung eines Seniorenbeirats entschieden hat, hat der noch 72-Jährige anfangs gehadert. "Mittlerweile", sagt er, "bin ich aber davon überzeugt, dass das gut harmonieren kann."

Wenn an diesem Donnerstag der vom Rat eingesetzte Arbeitskreis Senioren zu seiner zweiten Sitzung in dieser Wahlperiode zusammenkommt, geht es nicht nur um die Ausgestaltung des künftigen Seniorenbeirats, vielmehr steht auch eine wichtige Personalie auf der Tagesordnung. Nach der Satzung über die Rechtsstellung des ehrenamtlichen Seniorenbeauftragten in der Stadt Kaarst wird dieser nämlich auf Vorschlag des Arbeitskreises vom Rat bestellt - und um genau diesen Vorschlag soll es am Donnerstag gehen.

Bereits im Vorfeld der Sitzung bezieht die CDU in dieser Frage klar Stellung. "Hans-Dieter Schmitz hat als Seniorenbeauftragter in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Gemeinsam mit seinen Stellvertretern Heide Lohse und Volker Zachel hat er unser volles Vertrauen. Insofern würden wir uns sehr freuen, wenn dieses Team vom Arbeitskreis erneut vorgeschlagen wird", erklärt CDU-Partei- und Fraktionschef Lars Christoph. Er verweist zudem darauf, dass es Schmitz und seinen Vertretern gelungen sei, die seinerzeit neue Position innerhalb der Stadt zu etablieren und zu einer festen Größe der Seniorenarbeit zu machen.

Im Mai 2012 wurde Schmitz zum Seniorenbeauftragten gewählt. Seit Juli 2012 bietet er ehrenamtlich jede Woche Sprechstunden im Rathaus an: immer mittwochs zwischen 10 und 12 Uhr und jeden zweiten Mittwoch im Monat von 15 bis 17 Uhr. Das Angebot ist ein Erfolg. Fragen zur Patientenverfügung, zu Hilfen im Haushalt und zur Wohnraumsituation in Kaarst werden besonders häufig gestellt.

Der Seniorenbeauftragte macht auch Hausbesuche, obwohl das offiziell gar nicht zu seinen Aufgaben gehört. Vor allem aber handelt Schmitz politisch unabhängig. Als "Privatmann" ist er Mitglied der Zentrumspartei. Das bereitet der CDU nun Sorgen.

"Wir wollen sehr hoffen, dass für Außenstehende nicht nachvollziehbare innerparteiliche Auseinandersetzungen im Zentrum keinen Einfluss auf die anstehende Personalentscheidung haben", sagt Hans-Georg Schell, Obmann der CDU-Fraktion im Sozialausschuss. Schell verweist dabei auf eine im Internet zu verfolgende Kontroverse, bei der unter anderem Hans-Dieter Schmitz von einem anderen Ausschussmitglied des Zentrums stark - teilweise auch persönlich - angegriffen wird. "Das sind innerparteiliche Auseinandersetzungen, die hier keine Rolle spielen dürfen", sagt Schell.

Genauso sieht das auch Zentrumschef Josef Karis. "Das ist ein persönlicher Konflikt, der keinen Einfluss auf politische Entscheidungen haben wird", sagt er. "Wir haben uns im Fünferbündnis darauf verständigt, dass wir weiterhin einen Seniorenbeauftragten haben wollen. Und: Hans-Dieter Schmitz und seine Vertreter haben ihre Aufgabe sehr gut gemacht. Mehr muss dazu nicht gesagt werden."

(NGZ)
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