Kaarst Schmitter gibt CDU-Vorsitz auf

Kaarst · Bei den demnächst anstehenden Neuwahlen wird Rechtsanwalt Thorsten Schmitter nicht wieder antreten. Nach mehr als 20 Jahren als Ortsverbandschef in Kaarst gibt der 49-Jährige sein Amt aus Zeitmangel auf.

 Thorsten Schmitter vor seinem neuen – zweiten – Büro in der "Esprit Arena" in Düsseldorf.

Thorsten Schmitter vor seinem neuen – zweiten – Büro in der "Esprit Arena" in Düsseldorf.

Foto: Lothar Berns

Einen Wunsch hatte Thorsten Schmitter, seit mehr als 20 Jahren Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Kaarst, gestern: Der Text, in dem er der Öffentlichkeit seine Entscheidung mitteilt, bei den demnächst anstehenden Neuwahlen nicht wieder als Vorsitzender antreten zu wollen, solle doch bitte kein "Nachruf" sein. Seine politische Arbeit, sagt der 49-Jährige, werde er nämlich nicht beerdigen. Er bleibe Mitglied des Planungsausschusses und zunächst auch stellvertretender Vorsitzender im Stadtverband. Gestorben ist für ihn lediglich der Kampf an aller vorderster politischer Front. Als Motor, sagt Schmitter, tauge er derzeit einfach nicht mehr.

Der endgültige Entschluss, den Ortsverbandsvorsitz an den Nagel zu hängen, fiel wohl irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr. "Darüber nachgedacht", sagt der 49-Jährige, "habe ich aber schon lange davor. Der Grund ist in erster Linie Zeitmangel." Im vergangenen Jahr hat der selbstständige Anwalt nicht nur ein zweites Büro in Düsseldorf eröffnet, sondern gemeinsam mit Partnern auch eine Gesellschaft für Sport- und Vereinsberatung gegründet. Auf der Strecke geblieben ist die Arbeit im Ortsverband. Im vergangenen Jahr gab es keine Mitgliederversammlung. "Das", sagt Schmitter selber, "ist vollkommen unzureichend." Und eine Erkenntnis, die am Ende zu der Erkenntnis führte: "In der Demokratie müssen Positionen auch einmal neu besetzt werden."

Seinen Vorstandskollegen hat Schmitter seinen Entschluss gestern offiziell mitgeteilt. CDU-Stadtverbandschef Lars Christoph zeigte Verständnis für die Entscheidung: "Einen solchen Schritt zu machen", sagt er, "ist konsequent und verdient auch Respekt." Im zuständigen Gremium müsse nun die Nachfolgerfrage erörtert werden. Auch eine mögliche Zusammenlegung der CDU-Ortsverbände steht auf der Agenda. "Wie die innerparteiliche Struktur in Zukunft aussehen kann, werden wir in diesem Jahr in einer gemeinsamen Sitzung diskutieren", sagt Christoph. Die Idee hinter den Ortsverbänden war ursprünglich die Schaffung möglichst bürgernahe Schaltstellen in den Ortsteilen.

Darüber, wie es im Ortsverband Kaarst weitergehen kann, hat sich Schmitter Gedanken gemacht. "Ich werde jetzt zeitnah zu einer Vorstandssitzung einladen, damit wir die Neuwahlen vorbereiten können", sagt er. "Die Entscheidung wird wohl um Karneval rum fallen."

(NGZ)
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