Das Planschen muss warten Sanierung im Schneckentempo

Das Planschen muss warten · Eigentlich sollte am 28. September wieder im Büttgener Hallenbad geschwommen werden können. Daraus wird nichts. Der frühestmögliche Termin ist Anfang November. Es gab nämlich eine Reihe von Pannen, die zu mehreren Wochen Verzögerung führen.

 Der mit der Sanierung beauftragte Vorster Architekt Jakob Post kann nichts dafür, dass die Arbeiten länger dauern. Er wartet immer noch auf Bauteile, die bisher nicht geliefert werden konnten.

Der mit der Sanierung beauftragte Vorster Architekt Jakob Post kann nichts dafür, dass die Arbeiten länger dauern. Er wartet immer noch auf Bauteile, die bisher nicht geliefert werden konnten.

Foto: L. Berns

Büttgen Dass im Büttgener Hallenbad noch in diesem Monat wieder Schwimmer ihre Bahnen ziehen können, dürfte eine Utopie sein. Denn die Sanierungsarbeiten stehen unter keinem guten Stern.

Ursprünglicher Wiedereröffnungstermin sollte der 28. September sein. So weit die Theorie. Die Praxis sieht so aus: "Die Lieferung der Teile für das Planschbecken, welches in Edelstahl hergestellt wird, erfolgte durch die Herstellerfirma Bodan Werft nicht zum vereinbarten Termin. Somit konnten alle Folgearbeiten — also Fliesenarbeiten, Abdichtung und so weiter — nicht termingemäß ausgeführt werden", brachte Stadtpressesprecherin Sigrid Hecker gestern auf den aktuellen Sachstand. "Es bleibt festzustellen, dass die Fertigstellung bei fristgerechter Lieferung der Firma Bodan zum vorgesehenen Termin am 28. September möglich gewesen wäre", so Heckers Fazit.

Auch der mit den Arbeiten beauftragte Vorster Architekt Jakob Post ist wenig begeistert: "Wir hatten extra die Firma Bodan als Partner gewählt, weil sie das Büttgener Hallenbad seit mindestens zehn Jahren kennt und hier schon mehrfach tätig geworden ist." Bodan habe selbst Pläne des Bades erstellt — und die seien offensichtlich ungenau gewesen. So sei der Boden der Schwimmhalle in Wirklichkeit dünner, als in dem Plan verzeichnet. Das Ergebnis: "Es gab Zeitverzögerung, weil die Rohre unter dem Becken nicht verlegt werden konnten." Nach Auskunft Posts waren gestern immer noch nicht alle notwendigen Bauteile da.

Einige Teile wiederum seien mittlerweile angeliefert. Sie werden derzeit zusammengeschweißt. Derzeit ergibt sich folgender Terminplan: Die Estrich- und Fliesenleger können ab 28. September kommen. "Voraussichtliche Fertigstellung wird zum 12. Oktober erwartet", so Sigrid Hecker. Anschließend muss noch eine Grundreinigung erfolgen, so dass ein frühestmöglicher Eröffnungstermin Anfang November ist.

"Es gab mehrere Gründe, warum sich die Auslieferung des Schwimmbeckens verzögert hat", erläuterte Norbert Fleczok, Geschäftsbereichsleiter der Bodan Schwimmbadbau GmbH & Co. KG, auf Nachfrage der NGZ. "Erster Knackpunkt: Die Materialzulieferung war schleppend." Die Lieferanten der Bodan hätten Lieferfristen bis zu zehn Wochen. Der Edelstahl wurde verspätet ausgeliefert, was zum verzögerten Beckenbau führte. Ein weiterer Grund, dass sich der Beckenbau verspätet: "Die Bestandsangabe konnten in der Planungsphase nicht korrekt ermittelt werden, so gab es Widersprüche zum tatsächlichen Bodenniveau des Hallenbades. Dadurch gab es Probleme, die Rohre unter dem Becken zu verlegen", erläutert Fleczok. Zusatzforderungen wie eine Außensitzbank und geänderte Geländer am Schiffchen führten zusätzlich zur Bauzeitverlängerung.

Die Vereine, die im Büttgener Hallenbad trainieren, sind nicht begeistert von den langsamen Sanierungsarbeiten. DLRG-Ausbildungsleiter Hendrik Röhlig meint: "Rund 200 Kinder und Jugendliche können derzeit nicht trainieren. Wir haben keine Ausweichmöglichkeit, die Kleinschwimmhalle an der Alten Heerstraße ist bereits sehr gut ausgelastet." Die Kinder, die mitten in den Vorbereitungen auf Abzeichen waren, werden wohl noch mal von vorn anfangen müssen.

(RP)
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