Baustart im April Amprion erhält Genehmigung für Konverter

Kaarst/Osterath · Dem Bau des umstrittenen Konverters in Meerbusch-Osterath steht nichts mehr im Weg: Der Rhein-Kreis Neuss hat dem Netzbetreiber Amprion die Genehmigung für die Errichtung des Konverters erteilt. Auch eine Fläche in Kaarst war vorgesehen.

 Auf dieser Fläche soll der Konverter gebaut werden.

Auf dieser Fläche soll der Konverter gebaut werden.

Foto: RP/Dominik Schneider

Damit geht das auch in Kaarst umstrittene Projekt in die nächste Phase über. „Mit der Genehmigung des Konverters ist ein weiterer wichtiger Schritt getan, um zukünftig Windenergie insbesondere aus dem Nordseeraum dorthin zu transportieren, wo Bedarf ist“, sagt Hendrik Neumann, technischer Geschäftsführer bei Amprion. Zunächst plant das Unternehmen ab Ende November den Bau der Infrastruktur zum Baufeld. Der Baustellenverkehr erfolge von Süden außerhalb des Ortes über eine Baustellenzufahrt an der Wegkreuzung L154/Alte Landwehr und tangiert somit das Kaarster Stadtgebiet ganz im Norden. Rund vier Monate werde es laut Unternehmensangaben dauern, die Baustelle einzurichten. Der Baustart ist für April 2023 vorgesehen, drei Jahre später soll der Konverter fertig sein.

Amprion hatte den Antrag auf Genehmigung im September 2019 beim Rhein-Kreis gestellt. Die Konverterstation wird am südlichen Ortsrand von Osterath errichtet – rund 700 Meter von der geschlossenen Wohnbebauung entfernt. Sie entsteht auf einer Fläche mit einer Größe von etwa zehn Hektar. Auch eine Fläche an der A52 auf Kaarster Stadtgebiet stand einst zur Diskussion. Als Amprion den Antrag für die Fläche in Osterath gestellt hatte, war die Überraschung in Kaarst groß.

Die Genehmigung sieht eine Vielzahl von Maßnahmen vor, die die Sicht auf die Konverterstation größtmöglich verdecken soll. Auf 13 Hektar Fläche sind Ausgleichs- und Begrünungsmaßnahmen vorgesehen. Dieses Konzept ist in einem Arbeitskreis der Stadt Meerbusch mit Vertretern der Ratsfraktionen sowie der Bürgerinitiative entstanden.

Eine Bürgerinitiative hatte es auch in Kaarst gegeben: „Kein Doppelkonverter in Kaarst und Neuss“ nannte sie sich, und sie traf sich sogar bei einem regelmäßigen Stammtisch. Die Initiative hätte den Konverter am liebsten im Braunkohlerevier gesehen, auch der Standort Meerbusch passt ihnen nicht wirklich. Im Jahr 2018 hatten die Konvertergegner sogar in einem Schreiben an Amprion darauf hingewiesen, dass sowohl beim Standort Osterath als auch an der Dreiecksfläche die Bürger beider Städte betroffen sein würden. Nun gibt es aber offenbar kein zurück mehr.

(NGZ)
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