Schienenverbindung besteht seit fünf Jahren Regio-Bahn feiert Geburtstag

Schienenverbindung besteht seit fünf Jahren · Von Carsten Greiwe Die Regio-Bahn zwischen Kaarst und Mettmann besteht seit fünf Jahren. Das soll am kommenden Samstag in Mettmann groß gefeiert werden. Die Kaarster können dazu kostenfrei fahren. Die Expansion des erfolgreichen Unternehmens ist aber fraglich.

Von Carsten Greiwe Die Regio-Bahn zwischen Kaarst und Mettmann besteht seit fünf Jahren. Das soll am kommenden Samstag in Mettmann groß gefeiert werden. Die Kaarster können dazu kostenfrei fahren. Die Expansion des erfolgreichen Unternehmens ist aber fraglich.

Bürgermeister Franz-Josef Moormann war ganz begeistert: "Dies ist eine Erfolgsgeschichte der Sonderklasse", sagte der Christdemokrat am Dienstag. Sein Thema: Die Kaarst-Mettmanner Regio-Bahn, die jetzt ihr fünfjähriges Bestehen feiern kann. Dazu sind auch die Kaarster nach Mettmann eingeladen, wo am kommenden Samstag ein großes Fest stattfinden wird. In großer Freude richtete Moormann auch eine Einladung an die Stadt Neuss: "Die Neusser könnten auch mal einsteigen.

Natürlich müssten sie dann auch mitbezahlen." Moormann winkte mit einer Haltestelle am Neusser "Hasenberg" in der Nähe des Johanna-Etienne-Krankenhauses. "Die Neusser bekommen auch hervorragende Haltestellen", meinte er. Ob eine solche Haltestelle überhaupt möglich ist, erscheint nach Ansicht von Egon Vossen, der für die Regio-Bahn eine Chronik erstellt, fraglich. Im Gespräch mit der NGZ verwies Vossen auf eine aktuelle Studie, nach der eine zusätzliche Haltestelle auf Neusser Gebiet nicht in den Fahrplantakt integriert werden könnte.

Auch eine Verlängerung der Strecke zum Flugplatz Mönchengladbach im Westen und nach Wuppertal im Osten seien nach Auskunft Vossens zurzeit nicht möglich. Die Kosten seien einfach zu hoch. Doch all' dies vermochte die Festtagsstimmung nicht zu trüben. Denn die Regio-Bahn, die Kaarst, Neuss, Düsseldorf und Mettmann verbindet, erfreut sich großer Beliebtheit. Täglich wird die Bahn von 18 000 Fahrgästen genutzt. "Andere zehren davon einen ganzen Monat", sagte Udo Winkens, Geschäftsführer der Regio-Bahn.

Daher habe die Gesellschaft auch vier neue Züge kaufen müssen. Einen interessanten Rückblick auf die Entstehungsgeschichte der Regio-Bahn warf Dr. Christian Will. Der Aufsichtsratsvorsitzende erinnerte an die Pläne der Bundesbahn, die Mitte der 80-er Jahre regionale Strecken stilllegen wollte. Damals war auch die Anbindung der Stadt Kaarst betroffen. Gegen die Planungen richtete sich eine Bürgerinitiative. Die Idee einer privaten Gesellschaft wurde geboren. Anfang der 90-er Jahre wurde die Idee konkret. "Wir wussten nicht, ob das wirklich möglich ist", sagte Will rückblickend.

Immerhin rechneten die Initiatoren damals bei gut 16 000 Fahrgästen mit einem Defizit im ersten Jahr von 3,7 Millionen Mark. Dennoch haben sie es gewagt. "Das war ein mutiger Schritt", sagte Will. Auch heute noch fährt die Regio-Bahn nicht in der Gewinnzone, ist aber dennoch geschäftlich erfolgreich. "Wenn wir die gleichen Zuschüsse wie die Bahn AG bekämen, dann ging es uns besser. Dennoch: Mit einem großen Volksfest wollen die Macher der Regio-Bahn sich selbst und ihr Kind feiern. Die Kaarster können dazu am Samstag kostenlos nach Mettmann fahren.

(NGZ)
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