Publikumsandrang Quartett „Bernadel“ begeisterte

Publikumsandrang · Nur mit zusätzlich organisierten Stühlen fand die komplette Zuhörerschaft einen Sitzplatz. Sicher hat die Ankündigung, dass in Alt St. Martin das Streichquartett "Bernardel" zu hören sein wird, zu dem großen Publikumsandrang beigetragen.

Und außerdem haben sich die im Rahmen der Reihe "Musik in Kaarster Kirchen" angebotenen Konzerte inzwischen einen Namen gemacht. Annika Monz, Kantorin an St. Martinus, dankte zur Begrüßung dem "Verein der Freunde und Förderer der Kirchenmusik an St. Martinus" für die Zusammenarbeit mit dem Kulturamt, die es ermöglicht, eine derartige Musikreihe anzubieten.

Außerdem war von ihr zu erfahren, dass die Namensgebung "Bernardel" eine der großen Geigenbauerfamilien des 19. Jahrhunderts ehrt. Dass das im Quartett von Ines Maxelon gespielte Violoncello von Leon Bernardel aus dem Jahre 1910 stammt, macht die Verbindung komplett.

Die vier Damen, dazu zählen neben Ines Maxelon Natalia Kadlubicki und Annette Scherer, Violini, und Maria Zemlicka, Viola, präsentierten ein abwechslungsreiches Programm. Es reichte von Wolfgang Amadeus Mozart über Max Reger, Luigi Boccherini und Percy E. Fletcher bis zu L. Gardel, der eigentlich Charles beziehungsweise Carlos hieß. Maria Zemlicka führte durch das Programm, lockerte das "Presto", das "Lyrische Andante" oder das "Rondo" mit unterhaltsamen Details über die einzelnen Komponisten auf.

"Dann fällt es dem Publikum leichter, sich auf die Musik zu konzentrieren", glaubt sie. Auf jeden Fall hat der musikalische Vortrag sehr gefallen.

Dem Spiel der Streicherinnen war die Freude am Musizieren anzumerken, sie setzten orientalisch anmutende Klänge ebenso gefühlvoll um, wie melancholisch oder beschwingt klingende Notenpassagen. Stimmungs- und Tempi-Wechsel erfolgten mit Leichtigkeit und sehr variabel.

Die vier Musikerinnen haben sich 1999 zusammengeschlossen, leben in Bonn, Düsseldorf und Kaarst. Sie sind in verschiedenen Orchestern des Rheinlandes tätig und bilden in "Bernardel" eine homogene Einheit. Um die Palette zu bereichern, wird das Quartett gelegentlich zum Quintett.

Der bekannte Cellist Dan Zemlicka springt dann ein und verstärkt das Damen-Quartett. Sein Cellospiel trägt zur Raum füllenden Volltonigkeit bei. So geschah es unter anderem bei Gardels "La Mariposa", einer Tango-Melodie in Bearbeitung von Dan Zemlicka. "Gardel hat den Tango hoffähig gemacht", war von Zemlickas Ehefrau Maria zu hören. Das Publikum in Alt St. Martin war von den temperamentvollen Tango-Beiträgen, zu denen auch "Cristal" und "Evening Shadows" zählte, so begeistert, dass es sich eine Zugabe erklatschte.

(NGZ)
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