Kaarst Pufpaff amüsiert sich über deutsche "Cholerik to go"

Kaarst · "Warum" heißt das aktuelle Programm von Sebastian Pufpaff, das er jetzt im ausverkauften Albert-Einstein-Forum präsentierte. Er schlüpfte in die unterschiedlichsten Rollen, mimte Menschen, die sich grundlos aufregen. Und er zeigte sich ungewöhnlich kommunikativ und schlagfertig.

Soll man dafür oder dagegen sein, zum Beispiel in die Türkei reisen oder nicht? Anders als das Auswärtige Amt warnt Pufpaff nicht vor Terroranschlägen, sondern assoziiert mit dem Reich des Möchtegern-Kalifen Folgendes: "Dort kann man Demokratie erleben und sich verprügeln lassen." Pufpaff sieht auch die Deutschen kritisch - als Menschen, die den Drang haben, sich aufzuregen. Er spricht in diesem Zusammenhang von "Cholerik to go".

Einer der Höhepunkte seines Programms ist der Anruf bei einer Service-Hotline. Der Anrufer ist verstört von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Servicemitarbeiters - das passt nicht in sein Weltbild. Pufpaffs Kernsatz lautet: "Alles ist eigentlich gut." Dass dies von den meisten Zeitgenossen nicht erkannt wird, liefert ihm Stoff, und das nicht zu knapp. Da ist der Vordrängler, der sich nie hinten anstellen kann, ob beim Bäcker oder bei der Methadon-Ausgabestelle. Der Blutdruck von Otto Normalverbraucher kann auch beim Arztbesuch stark ansteigen, vor allem, wenn er erst für November einen Termin beim Orthopäden bekommt. "Soll ich im Wartezimmer warten?", lautet der Antwort-Vorschlag von Sebastian Pufpaff. Übrigens: Ihn hatte der russische Hausmeister wieder eingerenkt. Sein Hinweis ans Publikum: "Der macht auch Zähne."

Pufpaff amüsierte, indem er Expertenwissen wie dieses hinterfragt: "Wie haben die das rausgekriegt, dass das Erinnerungsvermögen bei einem Goldfisch mit drei Sekunden sehr bescheiden ausfällt?" Die Sketche von Pufpaff waren so gut, dass selbst ein Goldfisch sie sich länger als drei Sekunden merken könnte.

(barni)
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