Kaarst Prächtiger Herbst voller Bäume, Ornamente - und Autoscooter

Kaarst · Bei der Herbstaustellung im Büttgener Rathaus zeigen insgesamt 29 Kaarster Künstler ihre Werke. Zum ersten Mal ist auch Ille Mularski mit dabei.

Genau 29 Kaarster Künstler präsentieren bis 14. Januar insgesamt 50 Werke in der Städtischen Galerie im Rathaus Büttgen. Eine gute Idee: Auf rund zehn Quadratmetern zeigen alle beteiligten Künstler Kleinformate. Die beanspruchen zu Hause wenig Platz und sind großteils für einen zweistelligen Betrag zu haben. Es sind überwiegend altbekannte Namen vertreten, Rose Köster, Horst Schuwerack, Erika Jörgenshaus, Klaus Büschgens oder Ada Blochwitz. Es mangelt an jungen Künstlern, aber "alt" sieht die Ausstellung deshalb nicht aus.

Ihre vier Stelen fallen ins Auge und sie ist zum ersten Mal bei einer Ausstellung der Kaarster Künstler dabei: Ille Mularski hat über 80 Jahre gebraucht, den Schritt zu wagen und war entsprechend stolz. "Absolut stark, ihre Arbeiten mit den zeichenhaften Piktogrammen", lobte die Kunsthistorikerin Ute Kaldune. Mularski hat die über zwei Meter hohen Holzstelen mit Selbstklebefolie in verschiedenen Farben geklebt, die Piktogramme als Scherenschnitte aufgeklebt. Ornamentik in Verbindung mit Formen und Farben sprechen für sich - und sprechen den Betrachter an. Ein anderer Hingucker ist das Bild "Schöne neue Welt II" von Milo Milanjovic. Die fernöstlich anmutende Gartenlandschaft wirkt perfekt, ist aber in ein unwirklich scheinendes Licht mit Grün- und Gelbtönen getaucht.

Sabine Eich ist unter anderem Schülerin von Walter Urbach. Das glaubt man zu erkennen bei ihren sehr freien, pfiffigen Mischtechniken auf der Rückseite von Milchtüten. Klaus Büschgens Kleinformat: Ein fröhliches Schwein sitzt an einem schwarzen Flügel und scheint jede Menge Spaß am Musizieren zu haben - ein bemerkenswert gelungenes Werk. "Vom Suchen und Finden" heißt ein Bild von Erika Jörgenshaus. Eine Frau steht im Mittelpunkt - eine, die ein wenig "unsortiert" wirkt, die sich draußen die Stiefel anzieht und etwas sucht. Es sieht so aus, als könnte es sich um eine Gans handeln.

Heike Plohs hauchte ihrer "Auenlandschaft" Leichtigkeit und menschliche Züge ein. Neben Malerei ist Fotografie recht stark vertreten. Gerlind Engelskirchen hat ihr Augenmerk auf alte Bäume gerichtet, dabei ist das Motiv erst nach genauerem Hinsehen erkennbar. Antonia Dombrowsky geht es um Licht und Energie, es sind reduzierte, fast meditativ anmutende Fotos. Ingo Willpütz' Kirmesfoto gehört zu den auffallenden Exponaten: Er hat den Klassiker "Autoscooter" so fotografiert, dass sich nur farbige Linien von der Dunkelheit abheben - die Umrisse der Fahrzeuge und der Menschen, die sie lenken. Thomas Weiers haben offenbar tolle Strukturen und starke Kontraste zu den Schwarzweißfotos "Under the bridge" und "Das Beste" animiert.

(NGZ)
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