Kaarst Positive Sparkassen-Bilanz

Kaarst · Kaarst Es war der letzte formale Akt, den der ehemalige Vorstandvorsitzende der einstigen Stadtsparkasse Kaarst-Büttgen am Donnerstag in der Sitzung des Stadtrates vollzog: Werner Jedrowiak stellte den Jahresabschluss und Lagerbericht 2005 vor. Und ein letztes Mal wurde ihm Entlastung erteilt: Nur die Fraktion der UWG wollte Jedrowiak keine Entlastung attestieren.

Kaarst Es war der letzte formale Akt, den der ehemalige Vorstandvorsitzende der einstigen Stadtsparkasse Kaarst-Büttgen am Donnerstag in der Sitzung des Stadtrates vollzog: Werner Jedrowiak stellte den Jahresabschluss und Lagerbericht 2005 vor. Und ein letztes Mal wurde ihm Entlastung erteilt: Nur die Fraktion der UWG wollte Jedrowiak keine Entlastung attestieren.

Noch einmal war deutlich zu spüren, dass mit der Fusion der Sparkasse eine Ära zu Ende geht - eine Ära, die fest mit der Person Werner Jedrowiak verknüpft war. Wie die NGZ schon am Donnerstag berichtete, wird Jedrowiak Ende September in den Ruhestand gehen.

Er erklärte den Ratsmitgliedern die Umstände: "Ich hatte noch Anfang dieses Jahres selbst nicht daran gedacht, jetzt aufzuhören. Doch andererseits kann man in drei Jahren auch nicht mehr die Welt verändern", so das Noch-Vorstandsmitglied der Sparkasse Neuss.

Die Sparkasse hatte vor kurzem 23 000 Briefe an die Kaarster Kunden geschickt, um auf die abschließenden technischen Änderungen durch die Fusion hinzuweisen: "Lediglich 200 Anfragen kamen zurück. Und dabei scheint ist größte Problem für die Kunden zu sein, dass sie eine neue PIN-Nummer bekommen, die sie sich merken müssen", scherzte Werner Jedrowiak.

Viele Worte des Dankes für die jahrelange Arbeit wurden in der gestrigen Sitzung des Stadtrates an Werner Jedrowiak gerichtet. Aber es gab auch deutliche Kritik - und zwar aus den Reihen der UWG-Fraktion: "Der Bilanzgewinn unserer Stadtsparkasse Kaarst-Büttgen 2004 betrug 33 000 Euro, eine wahrlich schwache Ausbeute. Damit hat man unterstreichen wollen, dass eine Übernahme durch die Sparkasse Neuss dringend notwendig sei.

Dies wurde unter anderem mit dem Hinweis auf die schlechte Konjunktur in Deutschland von allen Prüfungsinstanzen und sogenannten unabhängigen Gutachtern bestätigt. Und mit dem Anteil von 9,74 Prozent an dem neuen Institut - der Sparkasse Neuss - seien wir in Kaarst noch gut bedient", sagte UWG-Fraktionsvorsitzender Norbert Drüeke.

Die Stadt Kaarst hat nach Auffassung der UWG nahezu "75 Millionen Euro verschenkt und faktisch keinen Einfluss in der Sparkasse Neuss mehr", monierte Drüeke weiter. "Und jetzt ist auch noch das Vorstandsmitglied Jedrowiak abhanden gekommen. Damit verdichtet sich unser oben geäußerter Verdacht der Mogelpackung." Die Kaarster Verhandlungsführer seien von den Neussern "über den Tisch gezogen" worden. Denn es könne nicht sein, dass ein Vorstandsmitglied für nur neun Monate akzeptiert werde. Aus diesen Gründen lehnte die UWG am Donnerstag die Entlastung ab.

Jedrowiak nahm zu der von der UWG geäußerten Kritik Stellung. Vor allem der Kritik, die Zahlen der am Donnerstag vorgelegten Bilanz wären schöngerechnet worden, widersprach Jedrowiak energisch: "Die Finanzprüfer legen ein Ergebnis vor, das von weiteren Prüfer erneut geprüft wird. Da ist überhaupt kein Raum dafür, dass das Ergebnis gestaltbar ist, wie es einem gerade passt."

(NGZ)
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