Kaarst Pfarrgemeinderat wird sich verjüngen
Kaarst · An Kandidaten für die Wahlen zum katholischen Pfarrgemeinderat gibt es in Kaarst keinen Mangel. Der jüngste Bewerber ist 21 Jahre alt, der älteste 55 Jahre. Insgesamt stehen 19 Männer und Frauen für 12 Posten zur Wahl.
Die katholische Pfarreiengemeinschaft Kaarst zählt rund 20000 Mitglieder, und alle ab 14 Jahre sind kommendes Wochenende zur Wahl eines neuen Pfarrgemeinderats aufgerufen. Sie wählen insgesamt zwölf Vertreter aus den vier Kirchengemeinden. Mit insgesamt 19 Kandidaten findet dieses Mal sozusagen eine "echte Wahl" statt.
In St. Aldegundis Büttgen und Sieben Schmerzen Mariens Holzbüttgen bewerben sich auf die jeweils zwei freien Plätze doppelt so viele Personen, auch in St. Martinus Kaarst gibt es bei sechs zu wählenden Vertretern einen Überhang an Bewerbern. Wenn am Sonntagabend um 19.30 Uhr die öffentliche Auszählung beginnt, wird damit auch eine Verjüngung im höchsten Gremium des Seelsorgebezirks Kaarst eingeleitet. Kein Bewerber ist Rentner, der jüngste ist 21 Jahre alt, der älteste 55 Jahre. Die Wahlen sind auf zwei Tage gelegt; wer zum Beispiel in Büttgen wohnt und am Samstagabend in die Vorster Abendmesse geht, kann dort wählen gehen.
"Wir haben eine gute Mischung gefunden, vom Studenten über die Erzieherin bis zum Richter", sagt Dr. Richard Derichs, der auch im Wahlausschuss sitzt. Der Büttgener wird sich nach 24 Jahren im Pfarrgemeinderat, davon zuletzt zwölf Jahre als Vorstandsvorsitzender, nicht mehr zur Wahl stellen. Als frisch gebackener Großvater und baldiger Rentner möchte der (noch) Leitende Oberarzt am Marienhospital Düsseldorf in seiner Freizeit nun neue Prioritäten setzen.
Er werde der Gemeinde aber in anderen Funktionen, unter anderem als Redaktionsmitglied der Gemeindezeitschrift "Format 4", erhalten bleiben, versichert er. Mit ihm ziehen sich auch die drei gewählten stellvertretenden Vorsitzenden Annemarie Rath, Annette Jung und Marion Klotz aus Alters- oder beruflichen Gründen zurück.
Die letzte Wahl zum Pfarrgemeinderat 2009 war zugleich die erste nach dem Zusammenschluss aller katholischen Kirchengemeinden in der Stadt Kaarst zu einer Pfarreiengemeinschaft. "Das Zusammenfinden war die große Herausforderung der jüngeren Vergangenheit. Aber wir haben uns immer auf einem guten Weg befunden, das Gefühl des Zusammenwachsens war immer präsent", sagt Derichs. Mit der Verabschiedung von Pfarrer Monsignore Josef Brans vor zwei Jahren — für Derichs persönlich einer der bewegendsten Momente in seiner Zeit als Pfarrgemeinderat — begann ein großer Wechsel im Seelsorgeteam. Nach einjähriger Übergangszeit mit Pfarrverweser Monsignore Axel Werner kamen im Sommer 2012 mit Pfarrer Peter Seul, Pfarrvikar Gregor Ottersbach und Kaplan Edward Balagon gleich drei neue Pastoren.
