Kaarst PCB-Sanierung kostet 300 000 Euro

Kaarst · Im Umweltausschuss wurde ein Gutachten zur Grundschule Vorst vorgestellt. Es beinhaltet keine kritischen Werte.

 Anfang Januar sollen noch einmal die PCB-Belastungen im gesamten alten Schulgebäude der Antoniusschule in Vorst gemessen werden. Danach ist eine punktuelle Probesanierung geplant.

Anfang Januar sollen noch einmal die PCB-Belastungen im gesamten alten Schulgebäude der Antoniusschule in Vorst gemessen werden. Danach ist eine punktuelle Probesanierung geplant.

Foto: Lothar berns

Es besteht Handlungsbedarf, aber es kein Anlass zu Panik — so könnte man den Vortrag von Diplom-Ingenieur Michael Obeloer vom Büro Biomess in Korschenbroich zur PCB-Belastung der Antioniusschule Vorst auf den Punkt bringen. Im Umweltausschuss trug er seine Untersuchung vor.

"Sie haben in der Antoniusschule eine niedrige PCB-Belastung", erklärte er den Politikern. Das hätten auch neueste Messungen ergeben. Im Flurbereich war ein PCB-Gehalt von 875 gemessen worden, im Raum 28 im ersten Obergeschoss betrug der Wert 555. "Kritisch wird es erst ab einem Wert von 1500", erklärte der Ingenieur.

Biomess habe außerdem über acht Stunden hinweg bei geschlossenen Fenstern gemessen. Normalerweise aber werde regelmäßig durchgelüftet, so dass die Belastungen im normalen Schulalltag noch deutlich geringer sein dürften.

Gleichwohl steht fest: Die Antoniusschule wird im nächsten Jahr aufgrund der PCB-Belastung saniert. Einzelheiten zum Ablauf der Aktion konnte der Technische Beigeordnete Manfred Meuter zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen. Die Sanierung werde auf jeden Fall eine logistische Herausforderung, möglicherweise müssten einzelne Klassen in Container umziehen.

Zum Ablauf der Sanierung wurde folgendes erklärt: Die Fußböden müssen ebenso entfernt werden wie die Deckenplatten. Auch viele Fensterdichtungen sind PCB-haltig. Der Ausschuss-Vorsitzende Christian Gaumitz, dessen Fraktion, die Grünen, jetzt auf schnelle Maßnahmen gedrängt hat, wollte wissen, ob Sekundärschäden zu befürchten seien. "Es besteht absolut keine Notwendigkeit, die Möbel zu entsorgen", stellte der Gutachter klar.

Die Kontaminierung der Akten sei "vernachlässigbar gering". Die belasteten Bauelemente zu entfernen, das werde nach Einschätzung von Michael Obeloer rund 300 000 Euro kosten. Das sei eine grobe Schätzung, die jedoch nicht die neuen Materialien und deren Verarbeitung wie Decken und neue Fußböden beinhalte.

Der Technische Beigeordnete Manfred Meuter wollte sich gegenüber der NGZ noch nicht zu Einzelheiten äußern: "Das weitere Vorgehen muss mit der Schulverwaltung, der Schule und dem Gutachter abgestimmt werden." Die Arbeiten sollten möglichst gezielt in den Schulferien erledigt werden. Noch seien viele Fragen offen. Die Verwaltung beschäftige sich intensiv mit der Problematik. "Als Vater kann ich sehr gut verstehen, dass die Eltern besorgt sind", sagte Meuter.

Zurzeit würden die Werte durch Sonderreinigungen und regelmäßiges Lüften gesenkt. Anfang Januar sollen noch einmal die PCB-Belastungen im gesamten alten Schulgebäude gemessen werden. Dann steht eine punktuelle Probesanierung an, worauf eine Messung erfolgt, die dann eigentlich deutlich günstigere Werte ergeben müsste. Der Gutachter geht davon aus, dass die Sanierung bis Anfang September 2013 abgeschlossen werden kann.

(NGZ)
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