Mord an Landstraße in Kaarst Opfer und Verdächtiger hatten regelmäßigen Kontakt

Kaarst · Im Fall des ermordeten Daniel D. hat die Polizei einen Verdächtigen ermittelt. Der Mann stammt aus dem persönlichen Umfeld des Täters, wie die Ermittler am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Neuss bekanntgaben. Es fehlt jedoch der dringende Tatverdacht. Daher befindet sich der Verdächtige auf freiem Fuß. Die Ermittler wollen nun weitere Spuren sichern und auswerten. Der Mann bestreitet die Tat.

Fall Daniel D.: Polizei ermittelt Verdächtigen
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Der Dormagener Daniel D. war am 11. Dezember um 22.16 Uhr tot neben seinem Auto am Straßenrand der K37 gefunden worden. Das Fahrzeug, ein schwarzer Audi, war am Fahrbahnrand abgestellt und befand sich etwa 40 Meter hinter der Einmündung zur L 381. Die spätere Obduktion ergab: Der Versicherungskaufmann wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen.

Erschlagen: Toter an Kreisstraße gefunden
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Nach dem der Fall fast einen Monat einem Rätsel glich, konnten die Ermittler am Donnerstag auf einer Pressekonferenz etwas Licht ins Dunkel bringen. Viele Frage bleiben allerdings noch offen: Noch steht nicht fest, ob der Verdächtige auch wirklich der Täter ist. Er bestreitet, Daniel D. erschlagen zu haben. Der Mann geriet am gestrigen Mittwoch in den Fokus der Ermittler. Er stammt aus dem persönlichen Umfeld des Opfers. Der Staatsanwalt geht davon aus, dass die beiden Männer regelmäßig in Kontakt standen. Nähere Angaben wurden zu dem Mann am Donnerstag aber nicht gemacht.

Der Mann war im Rahmen der Ermittlungen zunächst als Zeuge vernommen worden. Er geriet unter Verdacht, nachdem er sein Auto, einen silbernen Golf, bei der Polizei zur Untersuchung abgegeben hatte. Wenige Tage nach der Tat gab es Zeugenhinweise auf einen silbernen Golf sowie einen verdächtigen Mann in der Nähe des Tatorts. Bei der Untersuchung des Autos fanden die Ermittler Spuren, die auf Manipulationen schließen lassen: Staatsanwalt Matthias Ridder aus Düsseldorf geht davon aus, dass der Beschuldigte Spuren in seinem Wagen verwischen wollte.

Polizei durchsucht Wohnung des Verdächtigen

Nach der Spurensicherung im Auto durchsuchten die Ermittler in der Nacht zu Donnerstag auch die Wohnung des Mannes. Dort fanden die Ermittler mögliche Beweismittel. Die bisherigen Ermittlungen begründeten jedoch bisher noch keinen dringenden Tatverdacht. Dieser wiederum ist für eine Festnahme erforderlich. Sprich: Der Beschuldigte ist auf freiem Fuß.

Fluchtgefahr konnte Staatsanwalt Ridder nicht ausschließen. "Wir haben allerdings Maßnahmen in die Wege geleitet, um das zu verhindern", sagt er am Donnerstagnachmittag. Die Ermittler wollen nun weitere Spuren sichern und auswerten. Dies kann laut Ridder noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ob ein dringender Tatverdacht vorliegt, wird nach Angaben des Staatsanwalts ständig neu bewertet.

Bislang ist der Mann des Totschlags verdächtig, so Ridder. Allerdings sei das nur ein vorläufiges Ergebnis. Es sei auch noch möglich, dass es sich bei der Tat um Mord handelt. Der Beschuldigte bestreitet die Tat und macht ansonsten keine Angaben.

Rund 100 Hinweise

Mit groß angelegten Fahndungsmaßnahmen hatten die Ermittler nach der Tat versucht, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Unter anderem wurde eine Plakataktion und öffentliche Aufrufe ins Leben gerufen. Wie Kriminalhauptkommissar Andreas Nickesen am Donnerstag mitteilte, sind an die 100 Hinweise aus der Bevölkerung an die Polizei gegangen.

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