Kooperation vorgestellt In Neuss startet eine Schwimmoffensive

Neuss · Eine Kooperation der Stadtwerke, der Turngemeinde Neuss sowie dem Neusser Schwimmverein macht’s möglich: Mit einem Kursangebot sollen 500 Kinder während der Sommerferien schwimmen lernen.

 Sie setzen sich für das Kursangebot ein: Alexander Bride (Stadtwerke Neuss), Ingo Sonnenberg (TG Neuss) und Gisela Hug (Rhein-Kreis und NSV Neuss).

Sie setzen sich für das Kursangebot ein: Alexander Bride (Stadtwerke Neuss), Ingo Sonnenberg (TG Neuss) und Gisela Hug (Rhein-Kreis und NSV Neuss).

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Wegen Corona waren auch die drei Neusser Schwimmbäder in Eigentum der Bädertochter der Neuser Stadtwerke (NBE) monatelang geschlossen. Eine der schlimmsten Folgen: Es konnte kein Schwimmunterricht stattfinden. Um das nun zumindest ein wenig aufzufangen, haben sich die Stadtwerke mit zwei Neusser Sportvereinen zusammengeschlossen und in Windeseile ein Angebot für Kinder in den Sommerferien zusammengestellt. 500, so der Plan, sollen während der gut sechs Wochen dann die Möglichkeit haben, schwimmen zu lernen. Heißt, zumindest das Seepferdchen zu machen. Denn, und darin sind sich die Kooperationspartner einig: Ein richtig sicherer Schwimmer sei man danach nicht. „Doch da sind auch die Eltern gefragt, die ihre Kinder weiter motivieren sollen“, sagt Alexander Bride, Betriebsleiter Bäder bei den Stadtwerken.

Die stellen nun das Stadtbad in den Sommerferien exklusiv für die Schwimmkurse zur Verfügung. Das ist normalerweise in den Sommerferien komplett geschlossen, um dann wieder auf Vordermann gebracht zu werden. Nun sollen junge Nichtschwimmer „getrimmt“ werden. Acht Teilnehmer pro Kursus sind möglich, so dass zum Beispiel im Stadtbad vier Kurse nebeneinander laufen könnten. „Die Neusser Stadtwerke wollen mit der Entscheidung, das Stadtbad in den Ferien für Schwimmkurse zu öffnen, ganz bewusst auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen“, sagt Bäder-Geschäftsführer Matthias Braun. Schließlich seien Schwimmbäder ein Teil der Daseinsvorsorge. Ingo Sonnenberg, Sprecher der Turngemeinde (TG) Neuss, spricht von einem gesellschaftlichen Auftrag, den die Vereine hätten, und Siegfried Willecke, Vorsitzender des Neusser Schwimmvereins (NSV), erwähnt die ohnehin schon langen Wartelisten für Schwimmanfänger, die durch Corona noch viel länger geworden seien. Zudem sprach er von der Schwierigkeit, Übungsleiter zu halten. „Wir haben viele weiter bezahlt, damit sie sich nicht einen anderen Job suchen“, ergänzt er. Nun werden sie gebraucht.

Im Nordbad-Hallenbad wird der NSV während der Ferien montags, dienstags, donnerstags und samstags zwischen 8 und 11 Uhr neun Kurse mit je zehn Übungsstunden anbieten. Im Südbad-Hallenbad wird ebenfalls der NSV von montags bis freitags zwischen 8 und 12 Uhr neun Kurse mit auch je zehn Übungseinheiten machen. Und im Stadtbad werden während der Zeit vom 5. Juli bis 13. August 54 Kurse stattfinden, durchgeführt von NBE, NSV und TG. Die Kurszeiten liegen dort zwischen 9 und 15 Uhr.

Unterschiedlich ist allerdings der Anmeldemodus: So werde, erklärt Gisela Hug vom Sportamt des Rhein-Kreises, ein großer Teil der Schwimmkurse, die NSV und TG anbieten und die zehn Übungseinheiten beinhalten, vom Land aus dem Projekt „NRW kann schwimmen“ mitfinanziert. Die Anmeldeunterlagen mit allen Angeboten wurden, so Hug, über den Ausschuss für den Schulsport Rhein-Kreis an die Schulen verschickt und dort verteilt. Eltern melden ihre Kinder damit direkt bei den Vereinen an. Da vom Land unterstützt, zahlen Eltern pro Stunde nur einen Euro dazu, insgesamt also zehn Euro. Die müssen am ersten Kurstag bezahlt werden.

Die Kurse der NBE, die 15 Übungseinheiten umfassen, können in wenigen Tagen online unter https://kurse.stadtwerke-neuss.de/de/courses/ gebucht werden. Mit diesem „Gesamtpaket“ wird wohl auch die Neusser Fraktion Die Linke/Die Partei zufrieden sein. Denn die hatte bereits für eine Ratssitzung am 18. Dezember 2020 den Antrag „Schwimmkursangebot erweitern“ gestellt, der nun für die Ratssitzung am kommenden Freitag wieder auf der Tagesordnung steht. Allerdings macht Fraktionsvorsitzender Roland Sperling darin auch darauf aufmerksam, dass die Planungen weitergehen sollen – bis in 2022 hinein.

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