Kaarst Neuer Spättarif am See verärgert Schwimmer

Kaarst · Elke Heide ist ein echter Fan des Kaarster Sees. "Das ist eine Idylle, der schönste Platz, den Kaarst zu bieten hat", sagt sie. Und: "Eine solche Anlage zu pflegen, hat sicher einen Preis."

 Elke Heide zieht abends im Kaarster See ihre Bahnen.

Elke Heide zieht abends im Kaarster See ihre Bahnen.

Foto: mreu

Trotzdem hat sich die Holzbüttgenerin geärgert — über die Eintrittserhöhung in dieser Saison. Seit Jahren geht Elke Heide regelmäßig im Kaarster See schwimmen — immer abends, wenn die meisten Badegäste schon zu Hause sind. Elke Heide gehört zu den sogenannten Spätschwimmern. "Das", sagt sie, "sind meist fitte Senioren, die bis zum Saisonende ihre Bahnen ziehen. Die Liegewiesen sind ja bekanntlich nur an wenigen sonnigen Tagen gefüllt, die Spätschwimmer bilden eine Art harten Besucherkern."

Zur neuen Saison wurde der Eintrittspreise am Abend von einem auf zwei Euro erhöht. Angesichts der Rentensituation der meisten Spätschwimmer, glaubt Elke Heide, sei das schon bedenklich. "Zumal das Außengelände von ihnen kaum beansprucht wird." Für noch kundenunfreundlicher hält Heide allerdings die Verschiebung der Einlasszeiten von früher 17 auf jetzt 18 Uhr. "Schwimmen von 18 bis 19 Uhr und eine Heimkehr gegen 20 Uhr geht zu sehr in den Abend hinein."

Daniel Caspers, Betriebsleiter der Naherholungsanlagen bei den Kreiswerken Grevenbroich, zeigt dafür Verständnis, begründet Preiserhöhung und Zeitverschiebung dennoch mit einem ganz handfesten, finanziellen Argument: "Dass der Betrieb eines Badesees grundsätzlich ein Defizitgeschäft ist, ist kein Geheimnis", sagt er. "Trotzdem gehört der Kaarster See im Vergleich immer noch zu den günstigen Bädern in der Region." Die Preise seien in den vergangenen 15 Jahren sehr moderat angehoben worden. Betriebswirtschaftlich seien diese aber nun einmal nötig.

(NGZ/rl)
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