Kaarst Neuer Feuerwehr-Chef seit 25 Jahren im Einsatz

Kaarst · Schon als Zwölfjähriger ist Andreas Kalla in die Jugendfeuerwehr eingetreten. Seit zwei Wochen leitet er die Freiwilligen-Wehr Kaarst

 Seit gut zwei Wochen ist Andreas Kalla der oberste Feuerwehrmann der Stadt Kaarst und ihr Stadtbrandinspektor.

Seit gut zwei Wochen ist Andreas Kalla der oberste Feuerwehrmann der Stadt Kaarst und ihr Stadtbrandinspektor.

Foto: Lothar Berns

Seinen zwölften Geburtstag hatte Andreas Kalla einst regelrecht herbeigesehnt. Zwölf Jahre alt mindestens muss nämlich jeder sein, der von der Jugendfeuerwehr aufgenommen werden will. Heute ist Andreas Kalla 37 Jahre alt - und trägt nicht nur die blaue Feuerwehr-Uniform, sondern seit gut zwei Wochen auch eine Jacke mit Eichenlaub und zwei Sternen. Beides sichtbare Zeichen für seine Funktion: Er ist der Leiter der Feuerwehr Kaarst.

Bei der Stadt arbeitet er bereits seit zweieinhalb Jahren. Den Schreibtisch im Technischen Rathaus hat er auch noch nicht geräumt, denn bis zum Jahresende erledigt sein Vorgänger Herbert Palmen noch einiges an Verwaltungsarbeit. Eine große Herausforderung für Andreas Kalla ist es, der Stadt und damit auch den Bürgern eine Berufsfeuerwehr zu ersparen, die jährlich mit rund 1,8 Millionen Euro zu Buche schlagen würde.

Als Andreas Kalla elf Jahre alt war, hatte er Vater Helmut zum "Tag der offenen Tür" begleitet. Ein Jahr später durfte er dann in die Jugendfeuerwehr eintreten. Die Begeisterung sollte nicht nachlassen: Kalla wurde Leiter der Jugendfeuerwehr, drei Jahre später stellvertretender Löschzugführer in Büttgen.

Allerdings hatte der 37-Jährige beruflich schon öfter mit der Feuerwehr zu tun. Nach seiner Verwaltungslehre bei der Stadt Düsseldorf und einem kurzen Gastspiel in der dortigen Kämmerei ließ er sich zur Berufsfeuerwehr versetzen. Dort blieb er 13 Jahre lang. "Ich war vor allem für die Leitstelle und die Modernisierung der EDV zuständig", sagt Kalla und stellt rückblickend fest: "Diese Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte praktisch mein Hobby zum Beruf gemacht." Sein Eindruck nach gut zwei Wochen als Leiter der Kaarster Feuerwehr: "Ich habe mehr Verantwortung, als ich gedacht hatte." Die größte Herausforderung sei der Brandschutzbedarfsplan. "Eigentlich müsste eine Stadt in der Größenordnung von Kaarst eine Berufsfeuerwehr haben." Aber er betont auch: "Wir haben auch tagsüber genügend Kräfte vor Ort, es könnten aber noch mehr sein."

In Sachen neuer Feuerwache in Büttgen macht er sich keine Sorgen: "Wir werden von der Stadt derzeit richtig gut unterstützt", erklärt der 37-Jährige. Der Neubau wird auch mehr Platz schaffen für die Jugendfeuerwehr, die im Moment auf 30 junge Leute begrenzt ist, weil zu wenig Raum zur Verfügung steht. Herbert Palmen habe hervorragende Arbeit geleistet, sagt Kalla, da müsse er höchstens "hier und da an einer kleinen Schraube drehen".

Auch privat läuft es derzeit rund für Andreas Kallen. Vergangenes Jahr hat er im Büttger Heiligenviertel ein Haus gekauft, im August nächsten Jahres möchte er seine Lebensgefährtin heiraten. Die Gartenarbeit wurde sehr schnell eins seiner Hobbys. Der Mann in der blauen Uniform und dem roten Auto scheint auch einen "grünen Daumen" zu haben.

(NGZ)
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