Kaarst "Nachhaltige" Bebauung am Kaarster Kreuz

Kaarst · Die Bebauung der Gewerbegebiete Ost und Kaarster Kreuz wird konkreter.

Kaarst hat sich für die Zukunft viel vorgenommen, wirft man einen Blick auf die Liste der Projekte, die umgesetzt werden sollen. Zwei große Vorhaben sind die Gewerbegebiete Kaarst Ost und das Kaarster Kreuz.

"Beim Gewerbegebiet Kaarst Ost geht es jetzt darum, dass wir das, was im Ideenwettbewerb als Vision entstanden ist, auch in die Umsetzung bekommen", sagt Stadtkämmerer Stefan Meuser. "Wir müssen schauen, wie wir das städtebauliche Konzept im öffentlichen Raum mit dem verfügbaren Flächenpotenzial umsetzen können." Sicher ist, dass das ehemalige Ikea-Gelände die Visitenkarte von Kaarst sein wird, quasi das Eingangstor, deshalb soll dort ein markantes Gebäude entstehen.

Der Fokus liegt aber auch auf der Gestaltung des öffentlichen Raumes, was auch davon abhängt, welche Unternehmen sich ansiedeln. "Wir gehen auf Unternehmen zu, die aus Sicht der Wirtschaftsförderung und aus städtebaulicher Sicht in Frage kommen." Dazu soll in Zusammenarbeit mit den Fraktionen eine sogenannte Entscheidungsmatrix entwickelt werden, was für Unternehmen angesiedelt werden sollen.

 Stefan Meuser will die passenden Unternehmen nach Kaarst holen.

Stefan Meuser will die passenden Unternehmen nach Kaarst holen.

Foto: Tinter Anja

Das gilt nicht nur für das Gewerbegebiet Kaarst-Ost, sondern auch für das Kaarster Kreuz. Meuser: "Der erste Step ist, 80.000 Quadratmeter an Gewerbefläche zu entwickeln." Und zwar unter dem Aspekt "Nachhaltigkeit". "Das ist der politische Auftrag", so der Kämmerer. Zum Thema Nachhaltigkeit zählen zum einen ökologische, aber auch soziale Aspekte. "Es soll eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung geben - vor allem in Holzbüttgen, und in der Mitarbeiterschaft."

Dafür rücke eine wertige Aufenthaltsqualität in den Fokus. Meuser: "Die Leute wollen nicht nur den ganzen Tag im Büro sitzen, sondern auch mal raus und sich dort wohlfühlen."

Die Idee: Nicht jedes Bauvorhaben isoliert zu betrachten. Ziel ist es, die Bebaubarkeit der Grundstücke zu maximieren, in dem man beispielsweise Gemeinschaftsanlagen schafft. Die 15 Prozent einer jeden Grundstücksfläche, die für den ökologischen Ausgleich bestimmt ist, könnte zentriert werden, so dass dort gemeinschaftlich zu nutzender Raum entstehen könnte. "Genau wie Parkplätze, die weitgehend im öffentlichen Raum entstehen und von den angesiedelten Unternehmen gemeinsam genutzt werden könnten."

Das hätte nicht nur den wirtschaftlichen Effekt, dass es günstiger ist, große Parkplätze zu bauen, gleichzeitig könnte man die Fläche reduzieren, wenn mehrere Firmen sie nutzen, weil selten alle Mitarbeiter gleichzeitig da sind. "Das ist deutlich flächenschonender und würde eine Reduzierung der Flächenversiegelung bedeuten." Meuser weiß aber auch, dass für all diese Ideen der Bedarf da sein muss: "Wir überlegen uns lauter tolle Sachen, aber wir wollen ja keine Zwangsbeglückung daraus machen." Man wolle zunächst mal bei der IHK nachhören, ob diese Vorstellungen von einem nachhaltigen Konzept überhaupt gewünscht werden.

Letztendlich komme es aber darauf an, mit den Unternehmen, die sich ansiedeln, über konkrete Maßnahmen zu sprechen und dann festzustellen, ob Überlegungen wie etwa eine gemeinsame Kantine, Car- oder Bikesharing gewünscht sind. "Wir wollen mit den Unternehmen nicht nur beim Kaufvertrag darüber reden, sondern dauerhaft. Für sie soll der Nachhaltigkeitsgedanke ja einen Mehrwert haben", sagt der Kämmerer. "Wir versuchen, ein so interessantes Paket zu schnüren und die Eintrittsschwelle so niedrig zu halten, dass die Unternehmen keinen Grund haben, zu sagen, sie wollen das nicht."

Aber wann siedeln sich die ersten Unternehmen an und welche werden das sein? "Wir merken, dass großes Interesse besteht und haben bereits immer mehr Anfragen ohne eigene Vermarktung." Die soll sowohl für Kaarst Ost, wie auch für das Kaarster Kreuz auf der Immobilienmesse Expo Real gestartet werden. Die Erschließung der Flächen soll in 2019 erfolgen, in 2020 könnten konkrete Baumaßnahmen realisiert werden. Stefan Meuser: "Wichtig ist die Abstimmung mit der Politik, welche Unternehmen wir haben wollen."

(NGZ)
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