Drei Musical-Abende auf dem Rathausplatz Musical-Fieber

Drei Musical-Abende auf dem Rathausplatz · Alle Achtung, was die Kaarster Musikschule an drei Abenden am Wochenende auf die Bühne brachte, konnte sich nicht nur sehen, sondern vor allem ausgezeichnet hören lassen: Mit "Tommy" von "The Who", "Starlight Express" und "Jesus Christ Superstar", beides aus der Feder von Sir Andrew Lloyd Webber, begeisterten die Musikschüler das Publikum. Zwei von drei Höhepunkten des Musical-Wochenendes in Büttgen: "Tommy" (Foto oben) und "Starlight Express" (Foto unten). Auf einer mit hohem technischen Aufwand ausgestatteten Bühne spielten Schüler der Kaarster Musikschule. NGZ-Fotos: L. Berns

Alle Achtung, was die Kaarster Musikschule an drei Abenden am Wochenende auf die Bühne brachte, konnte sich nicht nur sehen, sondern vor allem ausgezeichnet hören lassen: Mit "Tommy" von "The Who", "Starlight Express" und "Jesus Christ Superstar", beides aus der Feder von Sir Andrew Lloyd Webber, begeisterten die Musikschüler das Publikum. Zwei von drei Höhepunkten des Musical-Wochenendes in Büttgen: "Tommy" (Foto oben) und "Starlight Express" (Foto unten). Auf einer mit hohem technischen Aufwand ausgestatteten Bühne spielten Schüler der Kaarster Musikschule. NGZ-Fotos: L. Berns

Für die drei Musical-Abende waren auf dem Rathausplatz im Schatten der Pfarrkirche St. Aldegundis eine große und eine Seiten-Bühne aufgebaut worden, ein riesiger "Stoffpilz" sollte im Fall der Fälle die Besucher auf den gut 200 aufgestellten Stühle vor Regen schützen, machte sich aber auch als überdimensionaler Sonnenhut gut. Zudem war reichlich Technik - angefangen von Licht und Sound - installiert.

Zusätzlichen Aufwand bedeutete der "Starlight Express": Hier musste noch zusätzlich eine Rollschuhbahn verlegt werden, die die Akteure auf sicherer Schiene über die Bühne und durch die Zuschauerreihen führte. Alles in allem leistete die Musikschule mit all ihren Helfern einen Kraftakt, dessen Aufwand sich für das Publikum lohnte. Los ging es am ersten Abend mit "Tommy". Die Rock-Oper brachten Künstler zwischen zwölf und 16 Jahren zu Gehör, was die Nervosität, die bei der einen oder anderen Solopassage zu bemerken war, erklärte.

Seine große Stärke hatte das Ensemble, wenn es im Chor singen durfte. Allerdings müssen drei Darsteller hervorgehoben werden. Zum einen "Tommy" Maurice Roeder, im ersten Akt hauptsächlich als misshandelter und gepeinigter Junge auf der Bühne, legte im zweiten Akt dann auch gesanglich und spielerisch richtig los. Mit seinem ersten richtigen Solo "I'm free" riss er das begeisterte Publikum gleich mit. Spiel und Gesang harmonierten bei Maurice prima und wenn er am Ball bleibt, hat er sicher Chancen, sein Hobby einmal zum Beruf umzufunktionieren.

Gleiches kann auch auf Jenny Thiele zutreffen. Ihr Solo-Auftritt als "Acid Queen" mit dem gleichnamigen Song war sicher einer der Höhepunkte im Stück. Nicht nur stimmlich begeisterte sie, sondern gleichzeitig spielte sie die Rolle des verführenden Freudenmädchen fast professionell und machte Lust, mehr von ihr zu hören und zu sehen.

Ebenfalls mit kräftiger Sangesstimme überzeugte Laura Werbitzky als Tommys Mutter "Nora". Leichte Abstriche musste man lediglich bei ihren Sprechparts machen, die etwas emotionslos wirkten. Allerdings war Laura fast komplett auf der Bühne und hatte die umfangreichste Rolle. Alles in allem hat die Musikschule eine tolle Show mit großartigen Nachwuchs-Sängern, einer tollen Band und einem schönen Bühnenbild geboten, die Geschmack auf mehr macht.

Musikschulleiter Mark Koll, von der Leitung seiner Truppe, der Atmosphäre auf dem Büttgener Rathaus - und auch dem ausverkauften "Haus" mit 750 Besuchern pro Vorstellung - gleichermaßen begeistert, bereitet schon neue Stücke vor und zeigt sich auch einer Weiteren Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft Büttgen nicht abgeneigt. Camillo Kluge

(NGZ)
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