Kaarst Müllgebühren sinken um fünf Prozent

Kaarst · Weil Überschüsse aus den Vorjahren in den kommenden drei Jahren mit der Abfallentsorgungsgebühr verrechnet werden, zahlen die Kaarster künftig weniger - obwohl die Kosten für die Müllbeseitigung insgesamt steigen.

Kaarst: Müllgebühren sinken um fünf Prozent
Foto: Berns, Lothar (lber)

Die Kosten für die Abfallentsorgung werden im kommenden Jahr steigen, und trotzdem können sich die Kaarster auf niedrigere Gebühren freuen. Wie das funktioniert? Überschüsse aus den Vorjahren werden in den kommenden drei Jahren mit der Abfallentsorgungsgebühr verrechnet. Für 2015 wird die Unterdeckung durch eine Entnahme aus den angesammelten Überschüssen in Höhe von 315 526,33 Euro ausgeglichen. Die Abfallbeseitigungsgebühren sinken um fünf Prozent.

Nicht restlos zufrieden waren jetzt im Bau- und Umweltausschuss die FDP und die UWG. Was Grazyna Heyer (UWG) beklagte: "Für Ein-Personen-Haushalte muss die 40-Liter-Tonne eingeführt werden." Der zuständige Geschäftsbereichsleiter Jan Opial erinnerte daran, dass die Vorgehensweise der Stadt Kaarst vom Oberverwaltungsgericht in Münster für rechtens erklärt wurde. "Außerdem", gab Opial zu verstehen, "gibt es die Möglichkeit, dass Nachbarn Müllgemeinschaften bilden". Walter Boestfleisch (FDP) und seine Partei drängen darauf, dass die Stadt die Regie bei den Papierabfällen übernimmt. Zurzeit wird die blaue Tonne von einer Firma zur Verfügung gestellt und geleert - das kostet zwar nichts, bringt aber auch nichts ein. Opial geht davon aus, dass es günstiger ist, die Papierentsorgung weiterhin von einem gewerblichen Unternehmen übernehmen zu lassen. Claudia Köppe (Grüne) wunderte sich, dass die Papierkorbbewirtschaftung, für die früher der Bauhof zuständig war, seinerzeit preiswerter war als die Papierkorblehrung durch ein Unternehmen.

Opial gab Folgendes zu bedenken: "Weil bei uns ständig Beschwerden eingingen, werden die Papierkörbe jetzt wesentlich häufiger geleert als früher." Christian Gaumitz (Grüne) nannte die Umstellung "eine gute Lösung". Und er ging auch auf die Vorschläge der UWG und der FDP ein: "Zum 1. Januar 2018 muss ein neuer Vertrag ausgearbeitet werden. Vielleicht schaffen wir es, dann ein kleineres Gefäß als eine 80-Liter-Tonne für Restmüll anzubieten." Der Technische Beigeordnete Manfred Meuter regte an, dass in diesem Zusammenhang dann auch das Thema blaue Tonne geprüft werden soll. Und er gab zu verstehen, dass Kaarst derzeit bei den Abfallgebühren im Kreis-Vergleich sehr günstig ist. Günstigste graue Tonne ist ab 2015 das 80-Liter-Gefäß mit vierwöchentlicher Leerung für 65,48 Euro. Am anderen Ende der Preisskala steht der 1100-Liter-Container: Wer ihn zweimal wöchentlich leeren lässt, muss 6004,16 Euro bezahlen, wenn auf eine Eigenkompostierung verzichtet wird. Die Gebühr für einen 70 Liter fassenden Abfallsack beträgt künftig 2,53 Euro. Und: Möglicherweise wird es bald noch bunter vor den Häusern in Kaarst aussehen: Es soll eine orangene Wertstofftonne eingeführt werden. Sie nimmt Abfall auf, der derzeit in der grauen, aber auch in der gelben Tonne landet und schafft so die Voraussetzung für eine noch bessere Verwertung des Abfalls. 2015 wird außerdem eine flächendeckende Biotonnen-Pflicht eingeführt.

(barni)
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