Musikschule und Schlagzeuger Patrick Andersson begeisterten Morbides mit "Murder Ballads" von Nick Cave

Musikschule und Schlagzeuger Patrick Andersson begeisterten · Ein ungewöhnlich buntgemischtes Publikum fand sich jetzt im Atrium des Kaarster Rathauses zusammen, um einem von der Kaarster Musikschule "Alte Heerstraße" veranstalteten Konzert beizuwohnen. Zwischen die klassischen Konzertbesucher hatten sich auch einige düster geschminkte und schwarz-gewandete Jugendliche gemischt. Der Grund lag in der ebenso bunten Mischung des Konzertprogramms. Schlagzeuger Patrick Andersson, der zurzeit im Düsseldorfer Musical "Miami Nights" mitwirkt, gastierte jetzt im Atrium des Kaarster Rathauses. -->

Ein ungewöhnlich buntgemischtes Publikum fand sich jetzt im Atrium des Kaarster Rathauses zusammen, um einem von der Kaarster Musikschule "Alte Heerstraße" veranstalteten Konzert beizuwohnen. Zwischen die klassischen Konzertbesucher hatten sich auch einige düster geschminkte und schwarz-gewandete Jugendliche gemischt. Der Grund lag in der ebenso bunten Mischung des Konzertprogramms. Schlagzeuger Patrick Andersson, der zurzeit im Düsseldorfer Musical "Miami Nights" mitwirkt, gastierte jetzt im Atrium des Kaarster Rathauses. -->

Neben modernen, sich immer noch im Rahmen der klassischen Musik bewegenden Werken hatte die Musikschulband eine Interpretation des Konzeptalbums "Murder Ballads" von Nick Cave vorbereitet. Den Anfang machten jedoch Clara Liebisch (Flöte) und Mark Knoll (Klavier) mit einer Sonatine von Hans Werner Henze. Das 1947 komponierte Stück verweigert sich klassischen Harmonien und setzt eher auf spannungsgeladene Rhythmen, die immer wieder von kurzen, melodiösen Parts unterbrochen werden. Dabei bestritt Clara Liebisch die komplizierte Komposition mit deutlicher Affinität zum Jazz mit Bravour.

Es folgten zwei Werke des Neusser Komponisten Lotharfritz Weber, der auch als Lehrer an der Musikschule arbeitet. Die "Trois morceaux post romantique" präsentierte er dabei selber am Klavier und begeisterte mit seinem virtuos-behänden Spiel das Publikum. Ähnliche Reaktionen rief seine zweite Komposition hervor, eine Sonate für die ungewöhnliche Kombination Klavier und Marimbaphon. Die von Miharu Inayama (Klavier) und Patrick Andersson (Marimbaphon) dargebotene Komposition überzeugte vor allem durch den musikalischen Dialog zwischen den beiden Instrumenten.

So dürfte Patrick Andersson, der auch als Schlagzeuger im Düsseldorfer Musical "Miami Nights" arbeitet, den Zuschauern ein Musikinstrument näher gebracht haben, das man nur eher selten in Konzerten zu hören bekommt. Nach einer kurzen Umbaupause betrat dann die Musikschulband unter Leitung von Mark Koll die Bühne. Mit den "Murder Ballads" von Nick Cave hatte sich die Musiker Antonia Nahas, Clara Liebisch, Christoph Hübner, Steffen Thiele, Jens Baumgarten, Richard Habermann, Andreas Kalfar, Veronika Pütz und Julius Hagen eines der originellsten Konzeptalben des vergangenen Jahrzehnts angenommen.

Der ursprünglich aus dem Punkbereich stammende Musiker Nick Cave veröffentlichte die morbide Mischung aus bluesigen Songs und Geschichten von Mord und Totschlag im Jahr 1996. Die Musikschulband setzte dabei das Album, das vor allem aufgrund des Duetts "Where the wild roses grow" mit Kylie Minogue zum Chartserfolg kam, gelungen um. Mark Koll dirigierte ein harmonisches Ensemble.

Julius Hagen trug mit düster-rauchigem Gesang dazu bei, die Stimmung des Konzeptalbums aufs Haar zu treffen. Neben den bekannteren Liedern "Where the wild roses grow" und "Henry Lee" war der lakonisch-burleske Song "The curse of Millhaven" eines der großen Highlights des Auftrittes, der mit "Standing Ovations" belohnt wurde. dm

(NGZ)
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