Kaarst Moormann wird heute 60

Kaarst · Am 20. April 1952 wurde Franz-Josef Moormann in Düsseldorf geboren. Als Neunjähriger zog er mit seinen Eltern nach Kaarst, seit 1999 ist er Verwaltungschef. Die Familie und die Heimat sind für den 60-Jährigen das größte Geschenk.

Eines der schönsten Geschenke, das Franz-Josef Moormann jemals bekommen hat, steht in seinem Schlafzimmer und ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen — weil es von den Menschen kommt, die ihm am aller wichtigsten sind: seinen Kindern. Vor ein paar Jahren haben sie ihr Taschengeld zusammengelegt, eine Bank gekauft und in das Holz ihre Namen gebrannt. Wenn ihr Vater morgens aufsteht, fällt sein Blick als erstes auf dieses Möbelstück, und das gibt ihm Kraft für den Arbeitsalltag. Seit Oktober 1999 ist Franz-Josef Moormann in Kaarst Bürgermeister. Heute wird der erste Bürger der Stadt 60 Jahre alt.

Sein Hobby: das Radfahren

Geburtstage werden bei Moormanns jedes Jahr, immer gebührend und immer am Ehrentag selbst gefeiert. Ab 11 Uhr gibt es heute für die engsten Mitarbeiter im Rathaus ein Glas zum Anstoßen und am Abend eine Feier in "Johnen's Tenne" — im eher großen Familienkreis. Rund 80 Gäste werden kommen, darunter Ehefrau Maria, seine Kinder, deren Partner und Ehemänner, die Geschwister, Schwägerinnen und Schwager. Alle Lieben um sich haben zu können: auch das ist für Franz-Josef Moormann ein ganz großes Geschenk. "Die Familie", sagt er, "ist mein Rückhalt" — das Sicherheitsnetz, das jeder braucht, der seinen Beruf so intensiv lebt, wie es der seit heute 60-Jährige seit zwölfeinhalb Jahren tut.

Ausgleich und Entspannung sucht der Bürgermeister auch auf den Straßen und Feldwegen, auf denen er seit 51 Jahren zu Hause ist. Als Neunjähriger zog Moormann mit seinen Eltern von Düsseldorf an den damaligen "Stadtrand". Heute hat Kaarst nicht nur rund 42 000 Einwohner, sondern ist auch ein starker Wirtschaftsstandort. Franz-Josef Moormann kennt jede Ecke. Wenn er privat mit dem Fahrrad in "seiner" Stadt unterwegs ist, blendet der Verwaltungschef die Anstrengungen, die nötig sind, um die Heimat lebenswert und wirtschaftlich gesund zu halten, ganz oft einfach mal aus. "Auf dem Fahrrad kann ich abschalten", sagt er. "Das ist nur leider viel zu selten der Fall." Zeit: noch so ein unschätzbar wertvolles Geschenk für einen Menschen, der nach eigenen Angaben keine materiellen Wünsche hat.

Freude macht dem Bürgermeister, was von Herzen kommt. In einem Schrank in seinem Büro im vierten Stock des Rathauses hat er alle netten Briefe aufbewahrt, die er im Laufe seiner Amtszeit bekommen hat. Sie zu lesen, macht oft neuen Mut. Sicher ist jedenfalls: Geschenkeberge braucht Franz-Josef Moormann heute, an seinem 60. Geburtstag, zum Glücklichsein nicht. Dafür genügt ein Blick — auf die Holzbank im Schlafzimmer.

(NGZ/rl)
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