Kaarst Mit Stift und Block auf Zeichensafari

Kaarst · Die Künstlerin Ursula Ringes-Schages ging mit Kindern auf Motivsuche.

 Alina (11), Cheyenne (12) und Sonja (10) haben am Blumenstand Motive gefunden.

Alina (11), Cheyenne (12) und Sonja (10) haben am Blumenstand Motive gefunden.

Foto: LBER

Mit Stift und Block in der Hand - so bewegten sich die Teilnehmer des Zeichenkurses der Jungen Volkshochschule drei Tage lang durch die ganze Stadt. Bäume, Eis, Häuser - alles wurde sofort skizziert. Insgesamt 14 Kinder zwischen zehn und 14 Jahren zogen mit ihrer Dozentin Ursula Ringes-Schages um die Häuser. Die Kaarster Malerin und Kunsttherapeutin gibt bereits seit zwei Jahrzehnten Kurse an der VHS. Dieses Mal, im Rahmen des Kulturrucksackes NRW, ging es um das freie Zeichnen. Vorgaben machte Ringes-Schages den Kids nach Möglichkeit nicht, weder bei der Motivwahl, noch bei der Ausführung. "Natürlich habe ich ein paar theoretische Grundlagen vermittelt, ein paar Kenntnisse sollte man ja haben", berichtet Ringes-Schages. So wurden besonders verschiedene Perspektiven sowie Schatten und Licht thematisiert.

Dann ging es hinaus, jeden Tag brachen die fleißigen Zeichner woandershin zur Motivjagd auf und fertigten dabei Skizze um Skizze an. So ging es in den Stadtpark, wo entweder die ganze Landschaft mit See und Bäumen zu Papier gebracht wurde oder auch nur eine einzelne, detailgetreue Blume. "Es war toll, dass wir rausgegangen sind und in der Natur gezeichnet haben", erzählt Friederike begeistert. "Wir hatten immer einen riesigen Raum, in dem wir die Motive frei wählen konnten", ergänzt Henri. "Wir mussten kein bestimmtes Bild und keinen bestimmten Ausschnitt malen, es gab auch kein Richtig oder Falsch", stimmt Patricia zu.

Einen Tag wurde der Rathausplatz unter die Lupe genommen, insbesondere die Skulpturen. Zum Abschluss ging es auf den Wochenmarkt, wo die Buden und Stände ausreichend Vorlagen lieferten. Doch mit den Skizzen war es noch nicht getan: Zurück in den Räumen der VHS warteten Farben auf die Kids. Mit Kreide, Buntstiften, Tusche oder wonach den kleinen Künstlern war, wurden die Bleistiftzeichnungen eingefärbt und anschließend mit Passepartouts gerahmt. "Wir konnten so viele verschiedene Materialien nutzen, die wir sonst nicht zur Verfügung haben", sagt Alina begeistert.

Um das Ausprobieren geht es Ursula Ringes-Schages unter anderem: "Jeder hat seine eigene Malweise, diese gilt es herauszufinden." Die vielen Bilder verdeutlichen ihre Aussage: von klar strukturiert mit geraden Lineal-Linien über Skizzen mit vielen geschwungenen Strichen, die aber ebenso den Eindruck desselben Platzes vermitteln, bis hin zu detailverliebten Zeichnungen ist alles dabei. Auch wenn die Motive zum Teil dieselben sind, die Darstellungsweisen unterscheiden sich sichtlich. "Diese Einzelheiten sind das Besondere", meint die Dozentin. "Jeder hat eine eigene Sichtweise auf die Dinge und eine eigene Art, diese dem Betrachter zu vermitteln. So verleiht jeder seinem Bild eine ganz eigene Handschrift."

(NGZ)
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