Kaarst Mit der Kamera kleine Spielfiguren in Szene gesetzt

Kaarst · In der Rathausgalerie hängen zurzeit Fotografien aus einem Medienprojekt des Jugendzentrums "Bebop". Dessen Leiter Ken Schultze begab sich mit den Schülerinnen Carla Danker, Danielle Wember, Anna Lena Klann und Leah Höllmann auf die Spuren des Fotokünstlers "Slinkachu".

Der Brite setzt seit einigen Jahren Modelleisenbahnfiguren im Stadtbild von London in Szene. Die Jugendlichen im Alter von 14 und 15 Jahren suchten sich ihre Motive im Bereich der Stadtmitte und des Parks. Daraus entstanden ist nun die Ausstellung "Little People", die bis zum 23. Dezember zu sehen ist.

Auf dem Rand eines echten Basketballkorbs spielen die Miniaturfiguren Basketball. Eine brennende Zigarette wird von Feuerwehrleuten gelöscht, ein Mann in Badehose will mit seinen Floß über das Wasser. "Wir haben im Vorfeld Ideen gesammelt, doch einiges entstand auch ganz spontan", so Ken Schultze. Den Dreck von Enten in den Fokus der Kamera zu nehmen, war zum Beispiel nicht geplant. "Wir wollten eigentlich die Figuren die Enten beobachten lassen, doch dann haben wir sie um den kleinen Haufen gestellt", sagt Danielle Wember, die diese Aufnahme machte. "Eine Figur ist dabei immer wieder mit dem Gesicht in den Dreck gefallen", erzählt sie und lacht. Somit entstanden einige witzige Motive, andere wiederum sollen auch zum Nachdenken anregen.

Wichtig bei solchen Makroaufnahmen ist die richtige Schärfe im Bild. Nicht immer löste der Auto-Fokus der Kamera aus, wenn die Jugendlichen es wollten. Manchmal fiel auch ihr eigener Schatten auf die Szenerie. Im Bild sollte auch das Größenverhältnis der Spielfiguren zur wahren Welt dargestellt werden. Weil den Mädchen ein händchenhaltendes Ehepaar so gut gefiel, haben sie im Hintergrund ein Gänseblümchen gelegt, um auch hier den Größenunterschied zu verdeutlichen.

Damit ihr kleiner Skateboard-Fahrer auf einer Rampe zur Geltung kommt, musste Carla Danker den richtigen Winkel finden. Für ein weiteres Bild setzte die 14-Jährige eine dicke Figur auf einen überdimensional wirkenden Keks. Dass dieser auf dem Rand eines Mülleimers liegt, weiß man nur, wenn man das unbearbeitete Foto sieht. Insgesamt entstanden bei der Aktion rund 400 Aufnahmen. Daraus wurden Bildausschnitte gewählt und am Computer nachbearbeitet.

(stef)
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