Kaarster Künstlerin Rose Köster Mit bizarren Bildern vom Tagebau Garzweiler

Die "äußeren Galaxien" sind in diesem Jahr erneut in die Aktion "Kunstpunkte" eingebunden, die das Düsseldorfer Kulturamt veranstaltet. Zum ersten Mal mit dabei: Rose Köster. Kunstpunkt 271 ist an der Lange Hecke 53 in Kaarst angesiedelt. In ihrer Wahlheimat dürfte Rose Köster hinreichend bekannt sein, aber auch in Düsseldorf, gehört sie doch dem Verein der Düsseldorfer Künstlerinnen an. Die Kaarster Künstlerin Rose Köster öffnet am Wochenende im Rahmen der Aktion "Kunstpunkte" ihr Atelier an der Lange Hecke 53 für interessierte Besucher. NGZ-Fotos: L. Berns

Die "äußeren Galaxien" sind in diesem Jahr erneut in die Aktion "Kunstpunkte" eingebunden, die das Düsseldorfer Kulturamt veranstaltet. Zum ersten Mal mit dabei: Rose Köster. Kunstpunkt 271 ist an der Lange Hecke 53 in Kaarst angesiedelt. In ihrer Wahlheimat dürfte Rose Köster hinreichend bekannt sein, aber auch in Düsseldorf, gehört sie doch dem Verein der Düsseldorfer Künstlerinnen an. Die Kaarster Künstlerin Rose Köster öffnet am Wochenende im Rahmen der Aktion "Kunstpunkte" ihr Atelier an der Lange Hecke 53 für interessierte Besucher. NGZ-Fotos: L. Berns

Das Kulturamt der Landeshauptstadt legt Wert auf Qualität, Bewerber für die Aktion "Kunstpunkte" mussten nachweisen, dass sie eine künstlerische Ausbildung genossen haben - für Rose Köster eine leicht zu nehmende Hürde: 1942 in Aachen geboren, studierte sie später zunächst in Marburg Deutsch und Kunstgeschichte fürs Lehramt und anschließend von 1964 bis 1967 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Professorin Neumann. Ihre erste Stelle als Lehrerin trat sie in Hilden an. Vater Köster hatte einen nicht alltäglichen Beruf: Opernsänger. Kein Wunder, dass die Tochter Klavier- und Gesangsunterricht bekam.

Aus der ererbten Liebe zur Musik wurde zwar kein Broterwerb, wohl aber ein Hobby: Rose Köster ist Chorsängerin beim Städtischen Musikverein Neuss, im vergangenen Jahr waren die Sängerinnen und Sänger auf Tournee in Oberitalien. Ein weiteres Hobby: "Ich fahre ganz viel Fahrrad." Seit 1984 arbeitet Rose Köster als Deutsch- und Kunstlehrerin am Abendschulzentrum in Düsseldorf, bereits seit 1978 lebt sie in Kaarst. Ist ihr diese Stadt ans Herz gewachsen? "Inzwischen ist Kaarst schon lebens- und liebenswert, man hat seine Bezugspersonen." In erster Linie sind das die Salix-Mitglieder, zu vielen von ihnen bestehen freundschaftliche Beziehungen. Die Mutter dreier Kinder im Alter zwischen 25 und 34 Jahren leitet gemeinsam mit Burkhard Siemsen das "Offene Atelier", einst ein Angebot der Volkshochschule, das mittlerweile von Salix übernommen wurde.

Rose Köster lebt seit 1978 in Kaarst und ist als Deutsch- und Kunstlehrerin am Düsseldorfer Abendschulzentrum tätig. In ihren künstlerischen Werken folgt sie der Devise: "Bitte nicht zu glatt und zu harmonisch."

Rose Köster zieht in Bezug auf dieses Engagement eine positive Bilanz: "Aus dem offenen Atelier sind gute Leute hervorgegangen, zum Beispiel die Mitglieder der Gruppe MaVis." Sie präsentieren sich an diesem Wochenende ebenfalls im Rahmen der "Kunstpunkte", ihr Atelier ist an der Alten Heerstraße 54. Rose Köster arbeitet in einer umgebauten Garage. Dem Besucher wird die gesamte Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens gezeigt - die Flächen an den Wänden sind zwar begrenzt, dafür hat die Künstlerin die zahlreichen Arbeiten übersichtlich archiviert. Es ging los mit Collagen, die sich sehr gut verkauften und von denen sich deshalb nur noch wenige in ihrem Besitz befinden. Heute arbeitet Rose Köster sehr ungegenständlich, ohne den Bezug zur Realität jemals ganz aufzugeben. Ihr Standpunkt: "Ich brauche die Realität, um sie mit meinen Augen darzustellen."

Oft entsteht andeutungsweise Gegenständliches spontan aus dem Malprozess heraus. Radierungen spielen eine recht zentrale Rolle, zu sehen sind aber auch Acryl- und Ölmalerei sowie etliche Aquarelle. Wenn Präzisierungen erforderlich erschienen, wurden zeichnerische Elemente hinzu gefügt. Zu ihrem Gesamtwerk gehört Akt - und Portraitmalerei ebenso wie Landschaftsimpressionen. Der Besucher des Ateliers wird an längst vergangene Zeiten erinnert, von denen die "Erntebilder" zeugen. Diese "Strohballen-Zeit" ist längst passé, aktueller und für Rose Köster typischer sind die "Containerbilder": Sie spiegeln das wider, was die Künstlerin so sehr mag: Das Marode in Verbindung mit dem schwer Vergänglichen, mit dem "Geschmack" von Stärke und Schweiß.

Die gewählten Farben sind dunkel, trotzdem spielt das Licht eine nicht zu unterschätzende Rolle. Relativ neu sind die Garzweiler-Bilder, ähnlich bizarr präsentieren sich die schottischen Moore - satte Grüntöne überwiegen. Henry Matisse wollte einst mit seinen Bildern "sonntägliche Gefühle" vermitteln - das liegt Rose Köster fern. Bitte nicht zu glatt und zu harmonisch, so ihre Devise. Ihr Atelier an der Lange Hecke 53 ist freitags von 19 bis 22 Uhr, samstags von 14 bis 22 Uhr und am Sonntag, 9. September, von 14 bis 20 Uhr geöffnet. barni

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